Dienstag, 28. Dezember 2021

EIN GUTES (BESSERES!) NEUES JAHR 2022 WÜNSCHE ICH ALLEN!

Was soll ich mehr sagen? Man dachte ja, 2020 sei schlimm gewesen, aber da waren wenigstens die ersten Monate noch nicht von der Corona-Thematik beherrscht. Jetzt, am Ende des Jahres 2021, wissen wir: Es kann immer noch schlimmer kommen. Vor allem, weil sich auch gezeigt hat, dass es einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung gibt, der sich bewusst dagegen entscheidet, Menschen, die sich zum Beispiel aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, noch mehr durch SARS-CoV-2 zu bedrohen, weil sie sich aus irgendwelchen seltsamen Ich-Ich-Ich-Gründen nicht impfen lassen wollen.
Bitte, liebe Leserinnen und Leser, lasst Euch impfen, falls Ihr das noch nicht getan habt, die Impfung hilft wirklich, dass es a) weniger Fälle gibt; b) dass es nicht zu derart heftigen Verläufen kommt, die sonst auf der IPS landen; c) dass es nicht ewig zu weiteren Mutationen kommt, die irgendeinmal durch keine Impfung mehr in den Griff mehr zu bekommen ist!
 
Aber eben: AUF EIN HOFFENTLICH BESSERES 2022!
 
(Und ich werde hier bald von einem Fall berichten können, der sich zu einer Rückoperation, einer Refertilisierung entschieden hat - und kurz nach der Operation schon mal etwas weniger Schmerzen im Unterleibsbereich hat.)

Freitag, 10. Dezember 2021

5000 EURO FÜR EIN FÄLSCHLICHERWEISE AMPUTIERTES BEIN

Ich weiss, dass man mir hier vorwerfen könnte, ich sei ein wenig extrem. Ich müsse doch verstehen, dass Ärzte teilweise unter Stress litten und auch Fehler einfach passierten.
Aber das ist es gar nicht, was ich hier meistens beklage. Ich beklage bei der Vasektomie und ganz allgemein bei Eingriffen, vor allem bei elektiven Operationen (= nicht zwingend notwendigen Eingriffen), dass die Ärztin oder der Arzt den Patienten vielfach zu wenig aufklärt. Oder eben wie beim Post-Vasektomie-Schmerz öfter als man denken würde einfach eine häufige Nebenwirkung (14.7 Prozent aller vasektomierten Männer haben sieben Monate nach dem Eingriff noch einen Schmerz, den sie vorher nicht hatten - laut der weltweit grössten Studie) verleugnen.
Und wenn ich obendrein noch etwas beklage, dann ist es der Hohn, den man solchen Patienten antut, wenn man selbst bei nachgewiesenem Versagen des Arztes nur wenige Tausend Franken oder Euro erhält - für einen Schaden, der einem ein Leben lang quält.
So geschehen gerade wieder bei einem Patienten in Österreich, dem für ein falsch amputiertes Bein gerade mal 5000 Euro zugesprochen worden sind. Wenn er auch kurz darauf verstorben ist, so finde ich das nicht gerecht. Und auch nicht, dass die Strafe in einer zusätzlichen Busse von gerade einmal 2700 Euro besteht, davon die Hälfte auf Bewährung. Das heisst im Klartext: Das Geld an den Patienten zahlt eh die Versicherung. Und von der Busse muss die verantwortliche Ärztin die Hälfte bezahlen, also 1350 Euro für ein falsch amputiertes Bein - das allein auf ihr Versagen zurückzuführen ist. (Siehe https://www.welt.de/vermischtes/article235407966/Chirurgin-amputierte-falsches-Bein-2700-Euro-Strafe.html)

Donnerstag, 25. November 2021

WIEDER EINMAL EIN ARTIKEL, DER ALTERNATIVEN AUFZÄHLT

Bereits einige Zeit her ist es, dass ein Artikel fragt, warum es denn immer noch keine Pille für den Mann gebe - und ihm daher bloss ein Kondom oder die Vasektomie zur Verfügung stehe. Man(n) sehe dort selbst: https://www.spiegel.de/gesundheit/sex/warum-gibt-es-noch-keine-pille-fuer-den-mann-a-16c71d41-3c6c-4d78-bcd3-8da16cc89801
Das Fazit lautet auf jeden Fall: Einige Verhütungsmittel für den Mann sind nur Humbug. Andere  haben noch einen langen Weg vor sich. Aber manche scheinen kurz vor dem Durchbruch zu stehen. Darunter eine Pille (Nebenwirkungen: eventuell leichte Gewichtszunahme und mehr Lust auf Sex) oder eine Hormonspritze (dort gibt es mehrere Nebenwirkungen, aber die meisten sind weniger schlimm als bei der Pille für die Frau; allerdings wurde die zu einer Zeit zugelassen, in der es noch einfacher war, eine Zulassung zu erhalten).

DIE MELDUNG UND WAHRNEHMUNG VON ARZTFEHLERN MEHREN SICH

Die Ärzte sind keine Götter in Weiss mehr. Das sagt heute in der Tageszeitung 'Bund' die Präsidentin der FMH, des Schweizer Ärzteverbandes. Drum würden heute Fehler der Ärzte eben viel eher gemeldet und auch publik gemacht. Nur mit der Ahndung hapert es wirklich immer noch extrem. Denn noch immer gilt, was der Kassensturz, eine Konsumentenschutz-Sendung und ein -Magazin, festhielt: Von im Jahr 4000 bis 5000 Ärzten, denen fehlerhaftes Verhalten vorgeworfen wird, werden 3 bis 4 verurteilt. Und da meist auch nur zu leichten Strafen. - Ja, das Krasse ist, dass einmal verurteilte Ärzte, die in einem Kanton das Patent verlieren, sich einfach in einem anderen Kanton wieder darum bewerben können. Das findet die Präsidentin des FMH zwar eigentlich "inakzeptabel", angegangen wird das Problem aber kaum.

Ich fasse hier heute einige Fehler, auf die in letzter Zeit aufmerksam gemacht wurde, zusammen:

1) Zum Beispiel hat in Zürich ein Pfusch-Arzt nicht nur Patienten belogen und betrogen, sondern sogar - im Zusammenhang mit Zahlungen während des Corona-Lockdowns - die Behörden. Er ist ein leider allzu deutliches Beispiel für einen Arzt, der nurmehr auf seinen Profit aus ist: https://www.20min.ch/story/zuercher-pfusch-schoenheitschirurg-zockte-behoerden-ab-und-hinterliess-traumata-342781791480
2) Oder in Bern erlitt im Inselspital eine Frau nach der Geburt eine Schädigung durch eine viel zu hohe Insulin-Injektion, weil die zuständige Assistenz-Ärztin lieber telefonierte, als sich um die Patientin zu kümmern, und der Nephrologe war nicht einmal mehr an Ort und Stelle, um die Wirkung wenigstens ein Mal zu kontrollieren; die Frau erlitt schwere Hirnschäden und starb später in der Reha. Die Bestrafung beschränkt sich auf Geldstrafen, die zudem noch 'bedingt' sind; sprich: Werden die Betroffenen nicht offiziell rückfällig, müssen sie nicht einmal die zahlen: https://www.20min.ch/story/frau-erleidet-nach-geburt-wegen-insulin-ueberdosis-schwere-hirnschaeden-580670473410
3) Generell die Rückbesinnung auf die Heilkunst, statt eine Gesinnung auf Profit kritisieren in der Corona-Zeit deutsche Ärztinnen und Ärzte, die sich für eine Deklaration zusammengetan haben: https://www.stern.de/gesundheit/aerzte-appell-im-stern--die-titelgeschichte-zum-nachlesen-8902860.html

Was uns hier - also nicht mich, aber die betroffenen Männer (leider) auch interessieren muss, ist die Tatsache, dass in der Schweiz, zumindest gegen Ärzte, keine Sammelklagen erlaubt sind. Also selbst wenn ein Urologe immer wieder dasselbe Märchen erzählt hat, dass es das Post-Vasektomie-Syndrom nicht gebe, können nicht zwei oder mehr Geschädigte zusammen klagen. So kosten Verfahren immer zuerst einmal viel, bevor man(n) eventuell (man muss es ja auch irgendwie belegen können, was vor allem hinsichtlich der falschen Aufklärung schwierig ist) Geld erhält.
Denn der heutige Artikel im 'Bund' sagt eben auch, dass es den meisten Patienten "weniger um Kunstfehler [die können ja immer passieren], als um schlechte Aufklärung und miserable Betreuung" gehe (Patienten sind also durchaus einsichtig und verständnisvoll). Und genau das ist ja hier bei den Urologen der Fall. Sie verschweigen einfach, dass eine Vasektomie zehn bis zwanzig zum Teil drastische Nebenwirkungen haben kann. Und das ist - auf schlecht Deutsch, aber mehr haben sie nicht verdient - eine Sauerei!

Samstag, 13. November 2021

JETZT STEHT ES (FAST) ÜBERALL

Nachdem ich im letzten Beitrag auf die Kommentare eines 20-Minuten-Artikels hingewiesen habe, ist die Sache nun praktisch in allen Zeitungen erschienen (etwa hier: https://www.20min.ch/story/insider-berichten-ueber-pfusch-faelle-an-schweizer-spitaelern-942158691264): Offenbar geschehen in der Schweiz in der Medizin-Branche viel mehr Fehler, als man so meinen sollte - und vor allem werden sie nicht schweizweit in einem zusammengefassten System erfasst.
Dadurch ist es schwierig, schon nur genauere Zahlen zu nennen, geschweige denn die Grade der verschieden starken Pfuschs zu beschreiben oder eben schweizweit aus den Fehlern zu lernen.
Und was unser Bild hier über die Urologen festigt: Kaum jemand, der einen Fehler begangen hat, muss mit Konsequenzen rechnen, auch wenn der Fehler gravierend war und am Arzt und seiner Unvorsichtigkeit alleine liegt/lag.

Donnerstag, 11. November 2021

SKEPTISCH - TROTZDEM

Ich würde zwar skeptisch sein bei all den Meinungen, die ja jede und jeder schreiben kann, wie sie oder er will. Aber all die Fehler, die vermutlich in irgendeiner Weise eben doch in der Schweiz mal passiert sind, zeigen schon auf, dass im Gesundheitswesen generell etwas schiefläuft.

Dienstag, 2. November 2021

HOFFNUNG IN DER SCHWEIZ FÜR MÄNNER MIT VASEKTOMIE-SCHMERZEN

Bislang hat es in der Schweiz kaum einen Arzt gegeben, der eine Rückoperation einer Vasektomie (eine sogenannte Refertilisierung) ausgeführt hätte, weil der Mann horrende Schmerzen nach einer Vasektomie gehabt hätte. Wenn es darum ging, weil man(n) sich das mit den Kinder anders überlegt hatte, dann schon. Aber Urologen hatten Angst, dass bei einer Refertilisierung aufgrund Schmerzen noch mehr Schaden angerichtet werden könnte.
Dabei wird bei Studien in Ländern, die dabei weiter sind als die Schweiz, etwa in den USA, mittlerweile seit Jahren davon ausgegangen, dass Post-Vasektomie-Schmerzen zwei hauptsächlichen Gründe haben werden: Entweder kommt es von neuropathischen Schmerzen, weil in dem Gebiet der Operation eine Vielzahl feinster Nerven durch den Körper gehen, die dann verletzt werden und dann Schmerzen senden; hierzu würde auch der Phantom-Schmerz gehören, also jene Männer, die Schmerzen haben, weil ihr Körper das kleine Stück Samenleiter, das herausgeschnitten wurde, als fehlend meldet.
Die andere Gruppe Männer mit Schmerzen nach einer Vasektomie kommt - so schon mehrere Studien - von den noch produzierten Spermien (im Hoden), die sich dann stauen, weil sie eben durch die gekappte Leitung (Samenleiter wird ja durchtrennt) nicht mehr rauskönnen. Dies gibt dann eher das Gefühl von "platzenden Eiern", also wirklich eine Art Staugefühl; dazu können auch die Hoden beziehungsweise die Nebenhoden effektiv etwas anschwellen.
Leidet man an der zweiten Art der Schmerzen, hilft die Refertilisierung bei mehr als der Hälfte der rückoperierten Fälle. Aber wie gesagt wurde diese Operation bislang in der Schweiz nur selten ausgeführt (falls man ehrlich war und eben sagt, es sei nicht wegen eines erneuten Kinderwunsches).
Nun gibt es offenbar in Frauenfeld einen Urologen, der bereit ist, genau dies zu tun. Der eine betroffene Mann, der mir dies heute meldet, wird die Rück-OP also angehen - und ich darf dann hier darüber berichten. Im Moment freut er sich einfach, dass endlich jemand eingewilligt hat, diese doch schwierige Operation zu übernehmen.

Donnerstag, 28. Oktober 2021

DIE KRANKENKASSE SAGT: N E I N !

Da hat doch wirklich etwas geklappt, an das hier keiner der Betroffenen mehr geglaubt hätte: Einer schaffte es, dass sein Urologe den Fehler eingestehen und juristisch bedrängt eine Abmachung unterschreiben musste, dass er a) nicht über das Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom aufgeklärt hat, dass er b) noch weitere Fehler gemacht hat (die bei anderen nicht relevant sind) und c) nun eben als "schuldig" bezeichnet werden darf plus er und seine Versicherung dem Betroffenen eine Abgeltung zahlen müssen.
Da dachte der Betroffene, auch seine Krankenkasse (wie bei meinem Freund) würde doch wohl gerne ebenfalls einen Deal unterzeichnen, damit die Versicherung des Urologen zumindest die Hälfte aller Folgekosten übernehmen müsse. DENKSTE! Sie hätten ausgerechnet, dass all die Gerichts- und Verfahrenskosten etc. am Ende wohl etwa gleich viel ausmachen würden wie das, was sie hereinholen würden. Auch wenn das dafür bei vorangegangener Schuldeingeständnis quasi gesichert war.
Sie verzichten also lieber, wenn sich die Einnahmen mit den Kosten (auch ihrer Arbeitszeit) deckt, als wenigstens für etwas mehr Gerechtigkeit zu sorgen! Man glaubt wirklich immer mehr, in der Schweiz würden Ärzte praktisch auf jeden Fall gedeckt und verschont.

Mittwoch, 27. Oktober 2021

JETZT IST DER BEWEIS EIGENTLICH DA: DAS VERLEUGNEN IST REAL

Heute Telefon mit einem weiteren Betroffenen des Post-Vasektomie-Schmerzsyndroms. Und dabei neben vielen anderem (dazu später einmal) erfahren, dass derselbe Chefarzt der Urologie eines Universitätsspitals in der Schweiz, der mir sagte, er kenne niemanden, der derart stark betroffen sei wie etwa mein Freund, dass dieser Chefarzt auch diesem Mann (wieder!) gesagt hat, also er sei der Erste, von dem er wisse, dass er es derart stark habe etc.
Damit ist der Beleg eigentlich da: Sie wollen es nicht wahrhaben und verleugnen es effektiv. Immer sind die schlimmen Fälle "wirklich der einzigste, den ich kenne etc.", nur damit die sich nicht untereinander austauschen usw. Aber zum Glück haben sich bei mir jetzt schon einige gemeldet, die derart stark betroffen sind, dass sie nicht einmal mehr arbeiten können.
Und dann wollen sie einem (den Männern) nach wie vor vormachen, eine Vasektomie sei ohne Risiko, und wenn mal etwas Derartiges vorkomme, so könne man es gut behandeln oder es sei nicht so schlimm!
Lüge! (Auch wenn es wohl oft ein Sich-selbst-Belügen sein mag ...)

FRIEDRICH DÜRRENMATT VERMOCHTE ES

Ja, Friedrich Dürrenmatt konnte es, das Erzählen über Arzt-Fehler, auch an ihm, gerade an ihm, als wäre es eine Komödie: "Neulich in Bern, im Spital, gab es einen sehr alten Latour-Bordeaux; die Krankenschwester entkorkte für den Besucher, der wie sie den Spital-Ernst wahrte, während Friedrich Dürrenmatt lachte. Zum Beispiel über das Versagen eines Arztes; ohne Beschwerde, er erzählt es ganz als Komödie. Das ist mehr als Humor." - Ja, das ist es wohl. Und trotzdem bleibt Bitterkeit, wenn einem ein Arztfehler derart plagt wie ein Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom, das vor einem Eingriff verschweigen wurde, ja, sogar oft von Urologen verneint wird, das gäbe es gar nicht.
Trotzdem: Dürrenmatt hatte es wohl leichter. Er konnte loslassen durch sein Lachen. Versuchen wir es zumindest zeitweise.

Samstag, 2. Oktober 2021

PATIENTIN VERBLUTETE!

Wenn man einmal begonnen hat, näher hinzuschauen, begegnen einem auf Schritt und Tritt Fehlhandlungen oder Fehlaufklärungen von Ärzten, die hauptsächlich an ihrem Honorar interessiert sind. - Der neuste Fall, der mir bekannt wurde, ist so gegangen:
Eine Frau geht im Frühjahr 2017 wegen Bauchschmerzen ins Spital, weniger als 24 Stunden später ist sie tot. Eine vermeintliche Routineoperation in einem Spital landete deshalb vor Gericht. Der Grund: Die operative Entfernung der entzündeten Gallenblase endete mit massivem innerem Blutverlust. Die verantwortlichen Ärzte, der Chirurg und der Anästhesist, die für die postoperative Behandlung zuständig waren, wurden wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Beide hätten nicht nach den Regeln der ärztlichen Kunst gehandelt. Und so habe eine Verkettung von Ereignissen zum Tod der Patientin geführt. Doch wäre diese Kette aufbrechbar gewesen, wenn nur die Ärzte irgendwo früher dazwischengegangen wären. Das Gericht sieht es zusätzlich als erwiesen an, dass die beiden verantwortlichen Ärzte bis heute nicht glauben mögen, was ihnen da passiert ist, weswegen sie bis heute keine echte Reue zeigten.

Und das, also keine Reue verspüren, tun ja auch alle jene Urologen, die Vasektomien als völlig unproblematisch anpreisen, obwohl ein großer Teil der operierten Männer - in der größtangelegten Studie sind es nämlich 14.7 - danach ein Leben lang oder zumindest Jahre lang neue Schmerzen haben.

Donnerstag, 30. September 2021

NOCHMALS: CORONA (Siehe 28. Juli 2021)

Um es ganz deutlich zu machen: Ich mache auf diesem Blog hier teilweise auf Fehler von Ärzten aufmerksam beziehungsweise beschreibe, welche Probleme bei elektiven Operationen vorkommen können und wie man sich (teilweise) davor schützen kann. - Ich habe jedoch nichts gegen die Corona-Maßnahmen und die Impfungen. Denn im Unterschied zu Operationen (wie der Vasektomie) kommen bei Impfungen Schäden extrem selten vor. Und Langzeitschäden, so wie es die meisten Menschen verstehen, schon gar nicht. (Langzeitschäden sind solche, die lange anhalten; sie treten aber früh auf. Es ist also nicht so gemeint, dass Schäden bei einer Impfung erst nach Jahren oder gar Jahrzehnten auftreten werden.)
Drum: Rettet Leben, Jobs und mitmenschliche Beziehungen ... GEHT IMPFEN!

Dienstag, 28. September 2021

MEDIZINISCHE RICHTLINIEN - BIS ZU 80 PROZENT NICHT BEFOLGT

Die Berner Zeitung DER BUND bringt heute einen Artikel, in dem auskommt, wie in der Schweiz ein ungeheures Durcheinander herrscht, was das Sich-an-Regeln-Halten betrifft: Bis zu 80 Prozent (achtzig Prozent!) der Schweizer Ärzte, sei es nun in Arztpraxen oder Spitälern oder bei Spezialistenstellen, halten sich NICHT an RICHTLINIEN, die an sich vorhanden wären. Es variiert ein wenig von Gebiet zu Gebiet, wie auch bei der Wichtigkeit der nicht beachteten Regeln. Aber wenn man vergisst, entscheidende Fragen oder Vorabklärungen bei einer Operation zu stellen (und ich rede hier jetzt nicht vom Fall meines besten Freundes, aber es zeigt eben, dass genau das stimmt), dann ist das schon sehr gravierend und kann in vielen Fällen lebensbedrohlich sein. Nicht vergebens versuchen pro Jahre mindestens in 1000 Fällen Angehörige einen Arzt für den Tod eines Verwandten auf dem Schragen zur Rechenschaft zu ziehen. - Reüssieren tun dabei wie gesagt die 3-4 Fälle pro Jahr von 4'000 bis 5'000, die gegen Ärzte vorgehen, sei es eben bei einem Tod oder bei einem anderen Pfusch.
Liebe Ärzte, haltet Euch doch an die vorhandenen Richtlinien. Ihr möchtet auch nicht, dass Zugführer den Zug entgleisen lassen (die brauchen IMMERZU eine totale Konzentration; das solltet Ihr auch haben). - Und wir Patienten: Schaut den Ärzten aufs Maul, auf die Papierchen, die sie Euch vor einer OP aushändigen (und vergleicht das mit solchen im Internet), und bei einer OP kontrolliert alles, was ein Patient kontrollieren kann.

Mittwoch, 8. September 2021

FRUSTRATION ÜBER DIE UNTERNEHMENSKULTUR

So titelt die Berner Zeitung "Der Bund" heute einen Artikel, in dem es um das führende Spital im Kanton geht. Schon die Tatsache, dass ein Spital ein Unternehmen sein muss, statt vollumfänglich vom Staat getragen zu werden, ist an sich problematisch. Denn so passiert es, dass sich die Urologen im Auftrag des Klinikleiters eben überlegen müssen, ob sie nicht möglichst viele Vasektomien durchführen sollten, weil diese nun wirklich simple Operation Geld in die Kasse spült. Deswegen war ich denn auch nicht erstaunt, dass sich der Leiter der Urologie länger weigerte, seinen Aufklärungszettel vor einer Vasektomie vollumfänglich zu erweitern (wobei noch nie so weit wie in Deutschland!). Aber nicht nur für die Klinik geht es ums Geld; der Artikel von heute belegt es - Zitat daraus: "Der finanzielle Druck dränge einen zur Suche nach möglichst lukrativen Tätigkeiten, heisst es in Teilen der Ärzteschaft." Vor allem dann, wenn man innerhalb einen der elf Medizinbereiche fällt, der nicht nur - wie etwa das Departement for BioMedical Research - eine Klinik umfasst, sondern eine ganze Reihe, wie im Fall der Dermatologie / Urologie / Rheumatologie / Nephrologie / Osteoporose.

Montag, 6. September 2021

BITTERE PILLE

Unter diesem Titel fand sich in "Das Magazin" letzten Samstag ein Bericht über die hormonellen Verhütungsmittel bei der Frau und warum es für den Mann noch keine solche gibt.
Zuerst wird darin mal geklagt, warum Männer als Teenager eigentlich nicht zum Urologen müssten, um sich etwas verschreiben zu lassen, damit niemand ungewollt Kinder bekäme. Dies ist aber kaum die Schuld der Männer (ausser jenen in leitenden Stellen der Pharma-Industrie). Denn wir Männer können nichts anderes tun als eine Vasektomie oder Kondome tragen. Und ehrlich gesagt sollte man letzteres auch, bis man in einer jahrelangen, festen Beziehung ist, wo man über mögliche Krankheiten des Anderen Bescheid weiss. Und vor allem will ja mit 17 oder 23 eigentlich niemand schon eine Vasektomie. Drum verstand ich als einziges diese Frage nicht wirklich.
Aber dann kommt es doch dicke: Die Autorin schreibt, sie sei beim Pillenverschrieb nie darüber aufgeklärt worden, was es alles für Nebenwirkungen gäbe: also Depressionen, Gewichtszunahmen, sinkende Libido, Thrombosen und Lungenembolien etc. Und das glaube ich ihr sofort. Es scheint ganz im System der Ärztinnen und Ärzte zu liegen, möglichst wenig über Nebenwirkungen zu erzählen - Hauptsache, man verkauft das Produkt und Frauen kommen jährlich in die Kontrolle. Und hat frau dann eine der Nebenwirkungen, lässt sich daran ja auch noch verdienen.
Gut, hier könnte man noch einwenden, dass die Nebenwirkungen eigentlich auf dem Beipackzettel zu finden wären. Doch selbst wenn frau die liest und dann lieber eine andere Verhütungsmethode anwenden möchte, etwa eine Kupferspirale (zumindest der alten Form, in den 1990er-Jahren), so mussten diese Frauen zuvor meist ein Medikament schlucken, das ihren Muttermund weitete, damit die Spirale eingesetzt werden konnte, und sie bekamen oft Schmerzen und ihnen wurde zu Beginn übel. Auch kann diese Spirale die Periode stärker und schmerzhafter machen.
Und deswegen - und wegen all der anderen Methoden, die es für die Frauen gibt - fragt die Autorin, warum bei den Männern eigentlich nicht mehr vorhanden sei, als die endgültige Vasektomie oder das Kondom. Und da hat sie recht.
Ich habe zu Beginn dieses Blogs, mehrheitlich 2017, etliche Alternativmethoden vorgestellt, die alle in verschiedenen Vorstudien steckengeblieben sind oder bewusst unterdrückt wurden, weil die Pharma-Konzerne nicht genug eingenommen hätten.
Ein zusätzliches Problem ist aber auch, dass heute und damals bei der Pille für die Frau mit verschiedenen Ellen gemessen wurde und wird. Was damals teilweise noch als zumutbare Nebenwirkung in Tests geduldet war, ist es heute nicht mehr. Drum kam die Pille damals zustande (heute hätte sie praktisch keine Chance mehr im Anfangsstadium der Entwicklung) und jene für den Mann heutzutage eben nicht.
Aber ganz sicher gehört sich eines nicht: "Zu oft verwiesen die Gynäkologen auf die Antibabypille als ideales Verhütungsmittel und klärten nicht über Alternativen mit weniger Nebenwirkungen auf." Denn auch die gäbe es bei den Frauen (siehe wiederum vor allem Einträge in diesem Blog vom Jahr 2017).

Fazit: Eigentlich muss man/frau sich auch heute im Internet selbst vorinformieren (keine Entscheide so fällen!, aber eben Infos beschaffen, um den Ärzten präzise Fragen stellen zu können), bevor frau sich zu einem Frauenarzt/einer Frauenärztin begibt.

ZU WENIG GELD FÜR DIE KRANKENKASSE - ARZT KOMMT UNGESTRAFT DAVON

Ja, ich durfte schon einiges erleben hier, als Blogger. Schönes. Etwa, wenn ich einigen Männern helfen konnte, dass auch sie ihre Urologen zu verklagen vermochten und damit Erfolg hatten, weil er sie nicht über die möglichen, teilweise sehr krassen Nebenwirkungen einer Vasektomie aufgeklärt hatte.
Vorgestern aber kam es hammerhart. Ich hatte einem Mann geholfen, alles zusammenzutragen, und wir übergaben das Material seiner Krankenkasse. Diese, so hofften wir, würde den Arzt verklagen, damit seine Versicherung (und teilweise auch er) der Krankenkasse des Patienten die Kosten der Behandlungen der Folgeschäden zahlen müsste. Doch nun ist die Krankenkasse gar nicht daran interessiert, weil es "zu geringe Folgekosten" seien. Wenn sie einige Zehntausend hätten reinstecken müssen, ja, aber doch nicht bei einigen Tausend Franken; da koste ja der ganze Prozess mehr (Prozess meint hier nicht ein Gerichtsprozess, sondern den Gesamtablauf).
Man stelle sich das also vor: Eine Krankenkasse verklagt einen eindeutig schuldigen Arzt nicht bei dessen Versicherung, weil das Ergebnis zu wenig einbringen würde! Das heisst ja, dass jeder Arzt und jede Ärztin kleine Fehler en masse machen kann. Denn die 'lohnen' sich ja nie!
Und das einmal mehr im Gesundheitssystem Schweiz, dem ach so guten ...

Donnerstag, 26. August 2021

SELBSTMEDIKATION IN EXTREMIS

Und nun ist einer jener Männer, die ich als Opfer der Schmerzen von der Vasektomie kennenlernen durfte, verstorben. Er hat die Schmerzen nicht mehr ausgehalten und hat sich das Leben genommen.
RIP N.O.

Montag, 23. August 2021

ÄRZTE UND IHR GEWISSEN

Hans Wollschläger hat in seinem Buch TIERE SEHEN DICH AN ODER DAS POTENTIAL MENGELE aufgezeigt, wie Josef Mengele, der bekannteste KZ-Arzt in Auschwitz, eben nicht nur eine grobe Einzelerscheinung war unter Ärzten, sondern dass diese Gesinnung eben auch heute durchaus noch oft vorkommen kann oder zumindest vorkommen könnte.
Dass er keine Einzelerscheinung war, zeigt bestimmt der Umstand, dass die vom NS-Staat durchgeführten Zwangsmaßnahmen gegen die eigenen minderwertigen Volksgenossen (Aktion T4), welche eben die Medizin betrafen (Sterilisation, Zwangsabtreibung, "Euthanasie"), kaum auf eine Gegenwehr bei den Ärzten stießen. Im Nürnberger Ärzteprozess musste festgestellt werden, dass ein koordinierter Widerstand - die Ärzte waren ja in Berufsverbänden organisiert etc. - nirgends und zu keiner Zeit aufkam. Ja, es gab sogar in der ganzen Zeit nur einen einzigen öffentlichen ärztlichen Protest durch den Freiburger Pathologen (sic!) Franz Büchner. Ja, nicht nur protestierte er öffentlich, er zeigte auch auf, dass die Schrift der Vordenker der VERNICHTUNG LEBENSUNWERTEN LEBENS relativ einfach in ihren Überlegungen widerlegt werden konnte.
All dies wurde dann von Alexander Mitscherlich, der beim Nürnberger Ärzteprozess anwesend war, festgehalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Doch wurde Mitscherlich dadurch nicht etwa lobend hervorgehoben. Seine Kollegen der Medizin sorgten im Gegenteil dafür, dass er keine Karriere an einer Medizinischen Fakultät machen konnte. Was nichts anderes heißt als: Auch nach den Gräueltaten des NS-Staats sind die Ärzte bereit, jene auszuschließen, die eigentlich auf ihre Fehler aufmerksam machen.
Genau darum ist es bis heute schwer, den Urologen das Handwerk zu legen bei den Vasektomien. Denn wenn bei der größten Untersuchung, die jemals geführt wurde, immerhin fast 15 Prozent der Probanden angeben, sie hätten danach im Bereich der Hoden neue Schmerzen, dann müsste diese  ja stets nicht zwingend nötige Prozedur heutzutage abgeschafft werden. Stattdessen verbreiten sie weiter Falschmeldungen und gehen auf jene los, die sagen, wie schlimm es wirklich ist.

Donnerstag, 19. August 2021

MEHR UND MEHR UND MEHR - ALLES ERWIESENERMASSEN FOLGEN DER VASEKTOMIE

Der MAE (siehe allererster Eintrag vom 03.09.2017) hat nochmals eine Krankheit mehr, nur aufgrund der Folgen der Vasektomie: Weil er eben solche Schmerzen hatte, seit der Vasektomie, hat er bereits zum dritten Mal eine Opiat-Kur durchgemacht. Weil er das dritte Mal extrem Mühe hat, von den Opiaten loszukommen, hat man ihm ein Levomethadon verschrieben. Dies wiederum hat bei ihm nun erwiesenermassen (man kann das aufgrund Messungen im Schlaflabor und des Weiteren aufgrund Ausschlüssen, was ganz sicher nicht vorliegt, bestimmen; beim MAE kam man bei beiden Wegen auf das Levomethadon) zu einer sehr starken Apnoe geführt. Deshalb leidet er nun des Nachts an Schlafstörungen, ist am Morgen extrem und den ganzen Tag beträchtlich müde, bis dahingehend, dass er nachmittags einfach einschläft, auch beim Sitzen, nicht nur im Liegen. Und das Krasse ist: Man ist nicht sicher, dass dies sich wieder legen wird. Es gibt zwar eine gute Chance, aber sicher ist es nicht.
Meine Güte, wenn es Karma wirklich gäbe, dann müsste dieser ursprüngliche Urologe, der Andrea Futterlieb in Bern, hunderte Jahre in der Hölle schmoren. Das Leiden, das er meinem Freund gebracht hat, ist kaum mehr zu messen. Die Partnerschaft ist zerbrochen, nicht einmal, sondern drei Mal, und all die Zusatzbeschwerden, die zum immer noch anhaltenden Schmerz im Unterleib dazugekommen sind, kann man auch kaum mehr überblicken. Ich wünsche ihm als einzigem Menschen auf Erden das Schlimmste, was es geben kann!

Mittwoch, 18. August 2021

BETRÄCHTLICHE ZAHLEN

Heute wieder in der Zeitung gelesen, im Berner BUND: "Von Langzeitfolgen [von Corona] sind gemäss einer Schweizer Studie 2 Prozent der Kinder betroffen [...][,] eine beträchtliche Zahl".
Hier also schreien viele und auch Ärzte geben zu, das sei ziemlich viel. Wenn aber bei Vasektomien durch Studien gesichert über 5 Prozent aller Männer lebenslang oder Jahre lang starke Schmerzen haben, und bis 15 Prozent zumindest mittelschwere Schmerzen, dann bekümmert das praktisch niemanden (ausser die Schmerz-Opfer dieser Operation). Denn klar sind nur etwa gut 15 Prozent der Männer in der Schweiz sterilisiert. Also knapp jeder Siebte. Wenn davon 15 Prozent an längeren, zumindest recht starken Schmerzen leiden, sind das also mehr als zwei Prozent aller Männer, also auch der Nicht-Vasektomierten. 
Es sind also eher mehr als die zwei Prozent der Kinder, die bei Corona längere Zeit leiden. - Drum eben: Warum schaut man da nicht besser hin, warum verhindert man Vasektomien nicht, als nicht mehr zeitgemässe Operation?! Wenn doch zwei Prozent eine BETRÄCHTLICHE ZAHL sind? (Und 5 oder 15 Prozent erst recht!)

Freitag, 6. August 2021

UROLOGEN UNTER HITLER

In der Zeit von 1933 bis 1945 waren viele Ärzte bereit, unter der neuen Ideologie an Patienten Grausamstes auszutesten. Mengele ist bekannt. Aber es gab wohl Hunderte, wenn nicht Tausende von Urologen, die bereits vorher Vasektomien durchführten, die auf keinen Fall vom Patienten gewünscht war. So genannt ‹unwertes Leben› wurde zuerst, anstatt gleich getötet zu werden, einfach mal sterilisiert. Die Männer und Knaben eben durch eine Vasektomie oder mithilfe von Röntgenstrahlen.
Einige Ärzte weigerten sich zum Glück. Aber die Meisten taten mit, weil es, wie sie sich später rausredeten, befohlen wurde. Oder noch krasser, weil das betreffende Gesetz doch "erst ab 2007 als Unrechtsgesetz anerkannt worden sei". - Was eben auch meint, dass fast alle damals operierende Urologen auch später keine Reue zeigten, sich kaum entschuldigten.
Dass mehr möglich gewesen wäre, zeigt sich am umgekehrten Fall: Nicht nur einfach mitgemacht, sondern regelrecht mit Elan betrieben wurden die Zwangssterilisationen (und später die eigentlich fälschlicherweise so genannte Euthanasie) zum Beispiel in Sachsen. Dort zeichneten sich praktisch alle Beteiligten durch besondere Härte und Brutalität aus. Zudem waren sie früher dran als die anderen Regionen. Zeugen sprechen von einer Stringenz und Hartherzigkeit, die so nirgends sonst zutage trat. Was aber eben auch hieß: In anderen Bezirken hatten zumindest einige Urologen mehr Mut und wehrten sich entweder gegen die Aufgabe oder machten sie - ein kleiner Trost, aber immerhin - erträglicher für die Betroffenen.
Auch das zeigt, wie sehr sich einzelne Ärzte unterscheiden können, wobei sich offenbar doch ein Wesensmerkmal in einer bestimmten Gegend herausbilden kann. Genau so wie in Sachsen denke ich, dass in der Schweiz die Urologen bisher zu wenig darüber nachdenken mussten, was es heißt, einen Patienten vor einer Vasektomie ganz sauber aufzuklären. Sie sind dann so wie der Urologe, mit dem ich vor Kurzem darüber gesprochen habe: "Das Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom kommt in einigen Studien höchstens zu 1 Prozent vor [während die Schmerzklinik des universitären Insel-Spitals in Bern, die ja dann mit den Geschädigten zu tun hat, von mindestens 5 Prozent ausgeht], deswegen muss ich das also nicht sagen." - Ja, sagen müssen ganz offiziell vielleicht nicht (wenn sie nur eine noch gültige Studie finden, die besagt, dass etwas höchstens zu 1 Prozent vorkommt, dürfen sie diese Nebenwirkung verschweigen). Aber es hätte viel mit Ehrlichkeit und einem Mensch-Sein zu tun, wie man es sich wünscht, wenn sie es dennoch machen würden.

Dienstag, 3. August 2021

WAS ÄRZTE SONST MAL SO TREIBEN - GERADE UROLOGEN

Im Deutschland von 1933 bis 1945 sind viele Menschen schuldig geworden. Es war nicht an allem bloß der Führer schuld - von dem es im Krieg ja oft hieß, er wisse vieles Schlechte ja sicher gar nicht ("Wenn das der Führer wüsste!").
Im so genannten Saarland etwa wurden nach 1935, als das Saarland wieder zu Deutschland kam, nachdem es zuvor von Frankreich offiziell besetzt werden durfte, unerwünschte Kinder einfach zwangssterilisiert. Wer war unerwünscht? Mischlingskinder. Also Kinder von deutschen Frauen und französischen Soldaten aus Nordafrika. Diese Kinder wurden nicht vorgewarnt, ihnen wurde keine Wahl gelassen, nicht mal die Ausreise bot man ihnen an. Man brachte sie ins Spital in ein Extra-Krankenzimmer im Keller und sterilisierte sie dann. Mädchen wie Knaben. Die verantwortlichen Ärzte, sowohl die Planer wie die Ausführer, waren sich nach dem Krieg, man ist bei Urologen und Kollegen bereit zu sagen: selbstverständlich, keiner Schuld bewusst. Sie schoben alles auf Hitler. Dabei hätten die Ausführenden vor Ort zumindest den Müttern dieser Kinder wenigstens erklären können, sie sollten so schnell wie möglich ausreisen. Falls sie das wollten.
Fakt aber ist: Diese Ärzte wurden zwar 1947 angeklagt, aber kein einziger Arzt musste auch nur in irgendeiner Weise Buße tun. Sie wurden nicht verurteilt, obwohl sie sich zur Zeit ihrer Handlung bewusst waren, dass zu diesen Zwangsschritten nicht einmal Gesetze existierten - und sie besetzten zum Teil danach hohe Posten. Einer wurde zum Beispiel zum ersten Vorsitzenden der Ärztekammer Saar im Jahr 1950.
Aber vielleicht noch schlimmer, für die Betroffenen. Kein einziger Mann oder keine einzige Frau dieser Zwangssterilisierten bekam eine Wiedergutmachung vom Staat.
Wenn man das so liest, denkt man schon ein wenig an heute und daran, dass auch heute Urologen, die gesunde Männer sterilisieren, mindestens 5 Prozent von ihnen dauerhaft schädigen (durch entsetzliche Schmerzen, die meist ein Leben lang anhalten). Und auch sie sehen selten ein, dass sie sich zumindest insofern schuldig machen, als sie den Patienten zuvor nicht mitteilen, dass dies eine häufige Folge der Vasektomie ist.
Im Fall des MAE log der betreffende Urologe sogar noch bewusst und meinte, er habe "zu wenig" auf dieses Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom hingewiesen, während mein Freund belegen konnte, dass er nicht nur gar nicht darauf hingewiesen hatte, sondern auch noch direkt darüber log, dass es diesen Schmerz überhaupt gebe.
Der betreffende Arzt, mein liebes Fachpublikum (wer diesen Blog liest, ist bereits ein Fachpublikum), hieß und heißt in diesem Falle (siehe allererster Eintrag vom 3. September 2017) Andrea Futterlieb. Den Namen darf ich nach dem letzten Urteil jetzt offiziell nennen. (Er praktiziert zum Glück seither auch nicht mehr.)

Mittwoch, 28. Juli 2021

EIN DEUTLICHES WORT

Ich muss hier einmal ein deutliches Wort sprechen. Obwohl ich mich dafür einsetze, dass Ärzte ihren Patientinnen und Patienten immer die Wahrheit sagen müssen, vornehmlich die möglichen Komplikationen bei freiwilligen/elektiven Operationen (eben: Vasektomie; aber auch bei Schönheitsoperationen etc.), obwohl ich da also sogar viele Ärzte kritisiere, bin ich nicht generell gegen die Maßnahmen contra SARS-CoV-2. Klar, über einige Maßnahmen könnte man diskutieren. Man muss aber auch sehen, dass die Situation für alle lebenden Menschen ohne persönliche Erfahrungswerte ist. Auch bin ich nicht gegen die Impfungen, wie ich generell kein Impfgegner bin. Das Impfen rettet Leben. Und hier wie bei der Pflege der COVID-Erkrankten gebührt den Ärzten wie dem Pflegepersonal durchaus Anerkennung für all die Arbeit, die sie leisten!

Dienstag, 13. Juli 2021

WEITERES MEDIZINISCHES UNHEIL FÜR DIE SCHWEIZ

Zurzeit kann es einen schon dünken, es gehe mit dem Schweizer Gesundheitswesen mehr und mehr bachab. Und tatsächlich ist das auch so! Denn weil wir den Rahmenvertrag mit den EU-Staaten nicht mehr verlängert haben, können Ärzte nicht mehr auf europäische Datenbanken zugreifen. Eine davon sammelt zum Beispiel Informationen zu Medizinprodukten und medizinischen Eingriffen. Dort steht zum Beispiel verzeichnet, wie oft ein Eingriff - eben zum Beispiel eine Vasektomie - bekanntermaßen (dass auch deutsche Urologen dabei gerne etwas schummeln, wurde auf diesem Blog bereits erwähnt; trotzdem nicht derart oft wie Schweizer Urologen - es hängt dies mit der Euthanasie-Vorwurfs-Angst in Deutschland zusammen, die seit nach dem Zweiten Weltkrieg die Ärzte vorsichtiger sein lässt als anderswo in Europa) unerwünschte Nebenwirkungen zeitigen. Von diesen Informationen sind wir nun abgeschnitten. Den Schweizer Urologen stehen nurmehr die Schweizer Daten zur Verfügung. Aber auf diesem relativ kleinen Markt braucht es viel länger, bis da etwas Negatives als keine Seltenheit effektiv auffällt.
Das macht es Urologen noch einfacher, zu sagen: Ach, von einem Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom hätte ich höchstens im Studium mal hören müssen. Oder bei der eigentlich nötigen, regelmäßigen Lektüre von Studien auf meinem Gebiet. Aber nicht durch eine Datenbank, die mir genau sagt, dass diese schreckliche Nebenwirkung bei mindestens 5 Prozent der vasektomierten Männern Europas auftritt!

Samstag, 10. Juli 2021

EIN BETROFFENER SCHREIBT

Ein seit längerer Zeit bereits betroffener Mann schreibt mir gerade heute, dass die Vasektomie "der wirklich grösste Fehler meines Lebens" gewesen sei. Er leidet auch Jahre nach dem Eingriff vor allem an einer Spermatozele. Die ganze linke Seite seines Hodens schmerze jeden Tag und strahle auch in den Unterleib aus (oft ist die linke Seite schlimmer als die rechte; auch das hatten wir hier bereits mehrfach). Und er fragt mich nebenbei noch, ob ich wisse, warum diese Seite hier (http://www.homepage-dienste.com/foren/F_15817/?forum=44) quasi eingegangen sei: Ich weiss es leider auch nicht, wie ich ja am 16. April ebenfalls bereits bemerkt hatte (siehe dort).

EIN SO WAS VON EINEM UNSCHULDIGEN UROLOGEN MEHR

Bei meiner Aufklärungsarbeit habe ich einen Urologen mehr in Bern gefunden, der mir gerade ins Gesicht hinein gesagt hat, dass ein Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom so selten auftrete, dass er darüber nie aufkläre. So also geht es immer noch zu und her und immer weiter.
Wirklich kein Wunder, leiden immer mehr Männer an diesem Schmerzsyndrom. Dass heutzutage sogar das Schmerzzentrum  am Universitätsspital Insel von etwa 5 Prozent aller vasektomierten Männern ausgeht (an vielen anderen Stellen in diesem Blog nachzulesen), davon wollen diese Urologen noch nie gehört haben ...

Mittwoch, 23. Juni 2021

SOGAR ÄRZTE WARNEN TEILWEISE

Die meisten Ärzte sind vermutlich in Ordnung. Und letzthin traf ich einen, der war mehr als in Ordnung: Er bekämpft Kollegen, die Patienten vor Operationen etwas vorlügen. Das ist also genau das, wogegen ich hier auch antrete. Ich habe nie gesagt, es können bei einer Operation, genauer: bei einer Vasektomie keine Fehler passieren; das kann immer sein. Aber ich bekämpfe den Umstand, dass viele Urologen vor einer Vasektomie über die sehr möglichen Folgen einer Vasektomie lügen. Vor allem die Folge, dass mindestens 5 Prozent der unterbundenen Männer danach für Jahre oder ein Leben lang Schmerzen haben.
Es gibt aber eben auch Mediziner, die gehen gegen allerlei falsche Ärzte vor. So etwas Hans Halter, der ein Buch geschrieben hat mit dem Titel: "Vorsicht: Arzt! - Krise der modernen Medizin". Darin geht er den Fragen nach, ob die größte Krankheit nicht gerade aus der Bekämpfung aller Krankheit hervorgegangen sei; ob eben Ärzte krank machten? Denn zumindest würden sie viel weniger gesund machen, als man bislang behauptet habe. Dazu sammelte er Beweisfälle, anhand derer beschrieben wird, wo ärztliche Kunst wenig oder nichts bewirkt. Oder im Gegenteil eben sogar schadet.
Eine doch erhellende Lektüre.
(P. S.: Bei Corona helfen Ärzte sehr wohl.)

Mittwoch, 2. Juni 2021

DANN WEISS ICH WIEDER, WIESO

Ich hatte das hier auch schon gesagt: Manchmal verzweifle ich ja daran, was ich hier mache. Ich bin nicht so gern eher destruktiv (durchs Kritisieren), aber vielleicht bin ich das ja auch nicht. Zwei Männer haben mir gerade gestern geschrieben. Der erste war einfach froh, dass er meinen Blog gefunden hatte, weil er sich heute einer Vasektomie unterziehen sollte. Als er eben gelesen hatte, was das alles für Probleme nach sich ziehen könnte, hat er verzichtet. Er sei "sehr enorm gross Dankbar dafür was sie getan haben. Ich habe mir nie überlegt und zum Glück kurz vor Vasektomie noch kurz in Internet schauen" gegangen. Jetzt "freue ich mich wieder im Leben wenn ich sonst nun Schmerzen hatte". Danke auch: Es sind Menschen wie Sie, die mich ermuntern, hier weiterzumachen!
Ein zweiter Mann hat die Vasektomie leider gemacht - und prompt ein Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom bekommen. Trotzdem sei er froh, auf diesen Blog gestossen zu sein: a) Weil er nun wisse, dass es nach nur drei Wochen noch Chancen gäbe, die Schmerzen zu verlieren - und darum ginge es ihm im Moment besser als die drei Wochen zuvor, auch wenn die Schmerzen gleich stark geblieben seien. Und b) werde er ebenfalls gegen den Arzt vorgehen, denn es dürfe nicht sein, dass die in den meisten Fällen ungeschoren davonkämen.
Das kann ich selbstverständlich unterschreiben und werde ihm weiterhin privat Informationen liefern, wie man das am besten angeht. Denn immerhin hat mein bester Freund (siehe allererster Eintrag vom 03.09.2017) gegen jenen Arzt, der ihn nicht sauber aufgeklärt hatte, juristisch gewonnen. Und dieser Urologe darf heute nicht ehr praktizieren.

Montag, 24. Mai 2021

PREIS AUCH FÜR MEINE ARBEIT FÜR VASEKTOMIE-GESCHÄDIGTE

Letzten Donnerstag durfte ich - wegen der Covid-Pandemie im sehr kleinen Rahmen - einen Literaturpreis abholen gehen: Den Preis der Sigrid-Undset-Gruppe Schweiz (https://sigrid-undset-gruppe-schweiz.blogspot.com/2021/05/kleine-aber-sehr-schone-preisubergabe.html). Ich bekam ihn vor allem für meinen Einsatz gegen das Vergessen von Autoren, etwa Carl Spitteler oder Wolf von Niebelschütz etc. Aber die Verantwortlichen sagten mir auch, dass letztlich der Ausschlag gegeben habe, dass ich mich als Schriftsteller zusätzlich noch für weitere Sachen einsetzte, eben zum Beispiel für Geschädigte von Vasektomien.

Ihn diesem Sinne ist der Preis auch eine Anerkennung der Leiden der betroffenen Männer und hilft vielleicht zusätzlich, dass den Ärzten in der Schweiz nicht mehr immer alles einfach durchgelassen wird.

Samstag, 15. Mai 2021

ZAHLEN VON EINEM ANDEREN SPITAL IN BERN

Ich war letzten Samstag ins Tiefenau-Spital in Bern eingeladen. Ich habe dort im Notfall (weil die akuten Schmerzfälle dort landen) gefragt, wie oft sie denn Männer hätten, die nach einer Vasektomie zu ihnen kämen. Die mich herumführende Ärztin meinte, es sei auf jeden Fall mehr als das oft angegebene 1 Prozent. Nach ihrer Schätzung und der des Spitals seien es eher 7 Prozent, die sehr lange (also über Jahre) oder ein Leben lang diese groben Schmerzen im Lendenbereich hätten.

Es sei wirklich ein Problem, dass die meisten Urologen hier nicht besser aufklärten - und eigentlich auch, dass man Vasektomien überhaupt noch erlaube. Auf anderen Gebieten würden Operationen mit derart vielen Schmerzpatienten in der Folge verboten. Denn es gebe ja durchaus noch ganz andere Probleme nach einer Vasektomie. Auch die hätten sie hier oft.



Zum Glück schweigen also nicht ganz alle Ärzte zu diesem Thema. Es scheint wirklich vor allem den Urologen - logischerweise - ein Anliegen zu sein, dass man(n) hier nicht besser Bescheid wissen soll.

Freitag, 14. Mai 2021

NEIN, DAS KANN MAN NICHT RÜCKGÄNGIG MACHEN

Ich hatte schon mehrmals gesagt, dass eben nicht nur von Urologen verharmlost wird, wie schlimm die Vasektomie sein kann, sondern eben auch nur schon eine Botox-Injektion. Beispiele gibt es hier: https://www.20min.ch/story/nein-das-kann-man-nicht-rueckgaengig-machen-738929594354

LETZTE WORTE AUF DEM OPERATIONSTISCH

Heute zur Abwechslung wieder mal mit etwas Humor: Ein Mann, der eine Vasektomie bei sich vornehmen lässt, sollte sich auf das Schlimmste vorbereiten (tatsächlich kann man bei jeder Operation sterben - und sei es nur an einem schlimmen anaphylaktischen Schock vom Betäubungsmittel) und sich Letzte Worte zurechtlegen. Denn wer nicht gerade in ein "du Scheiss-Urologe!" oder "das hast du jetzt davon, Frau!" (dazu neigen leider einige Männer) verfallen will, dem empfehle ich etwa das von Jeremy Bentham, dem britischen Theoretiker des Nützlichkeitsgedankens: "Haltet die Kinder draussen. Es wird für sie zu anstrengend sein und sie können nicht helfen." - Was vor allem zutreffen wird, wenn man vor der Vasektomie gar keine gemacht hatte.

Donnerstag, 29. April 2021

LESERBRIEF ERSCHIENEN

Mein Leserbrief zu dem am 22. April hier im Blog beschriebenen Fall ist am 26. April in der Berner Zeitung DER BUND erschienen - und zwar unter dem Titel "Es gab sogar Schmerzensgeld". Ich schildere darin den Fall meines besten Freundes, nenne aber mich als Betroffener, weil ich die Identität meines Freundes auf sein Verlangen hin nicht preisgeben wollte.

Ich beschreibe darin, dass man ruhig mutiger sein soll, gegen Ärzte zu klagen, die Fehler gemacht haben. Weil es eben wie im Fall meines Freundes durchaus zu sehr positiven Resultaten führen kann (er musste die Operation nicht bezahlen, erhielt sämtliche Rechtskosten erstattet und dazu eben noch Schmerzensgeld).

Donnerstag, 22. April 2021

WEISSE TEUFEL

Einmal mehr in der Schweiz; einmal mehr kommt ein Arzt ohne Strafe davon; einmal mehr leidet ein Patient, was so nicht nötig gewesen wäre:
Eine junge Bernerin wollte Profigolferin werden. Fast jeden Tag trainierte sie. Allerdings gab es ein Hindernis: Die Peronealsehne am linken Fuss war verdickt und musste operativ behandelt werden. Zumindest riet ihr ein Arzt dazu. – Das wäre vermutlich auch alles noch in Ordnung gewesen. Aber entgegen seinem Wissen, dass die junge Frau Profigolferin werden wollte und ohne Absprache mit ihr nahm er zusätzlich noch einen zweiten Eingriff am Fuss vor. Die angehende Profigolferin bemerkte den ungewollten Eingriff nämlich kurz nach der Operation, da sie ihre Zehen nicht mehr richtig bewegen konnte. In der Tat wurden der Frau die Mittelgelenke der Zehen entfernt und durch kleine Prothesen ersetzt, welche die Zehen in Position halten sollten (eine Operation, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, da dabei die Mittelgelenke der Zehen entfernt werden). Die Frau hatte zwar sogenannte Hammerzehen, eine Fehlstellung, bei der ein Glied der Zehe wie ein Hammer zum Boden zeigt; das allein hätte sie aber vielleicht nicht behindert beim Golfspielen; sie spürte immer nur das Problem mit der Peronealsehne. Die Patientin beteuert nun, dass ihr von der Operation an den Zehen nichts gesagt wurde.
Deshalb zeigte sie den Arzt in der Folge wegen schwerer Körperverletzung an, da sie dem Eingriff an den Zehen «niemals zugestimmt» hätte. Laut der Klägerin habe der Arzt ihr gegenüber sogar eingeräumt, dass die Aufklärung über den zusätzlichen Eingriff im Arbeitsalltag untergegangen sei.
Vor dem Berner Obergericht wurde die Strafanzeige gegen den Arzt jedoch abgewiesen, wie ein kürzlich publizierter Entscheid zeigt. Dies, weil die Folgen des Eingriffs nicht schlimm genug seien, um eine schwere Körperverletzung zu sein. Eine Anzeige wegen leichter Körperverletzung ist hingegen nicht mehr möglich, weil die Antragsfrist von drei Monaten nach dem Vorfall längst verstrichen ist. Die Klägerin muss nun selbst für die Gerichtskosten von 1000 Franken aufkommen oder den Fall vors Bundesgericht ziehen. Und all das, obwohl der nachbehandelnde Arzt (man/frau will ja nicht mehr zu dem Arzt, der einem so misshandelt hat) zu Protokoll gibt, dass «eine Versteifung mit Blick auf das junge Alter der Patientin nicht angezeigt gewesen war».
Wir kennen die Muster: a) Der Arzt informiert nicht vollständig, was er alles operieren wird; b) er vergisst sogar, die möglichen Komplikationen zu erwähnen, wie auch noch ausgekommen ist (inzwischen ist eine der Prothesen im Fuss gebrochen!); c) vor der Patientin gibt er zu, dass er vergessen habe, sie richtig aufzuklären; d) vor Gericht aber lügt er dann und wird nicht zur Rechenschaft gezogen; e) die Patientin muss die Gerichtskosten selbst zahlen, während der Arzt durch seine Versicherung abgedeckt ist; f) der Arzt darf weiter praktizieren ...
Wann ändert sich endlich, dass diese wirklich schlampig arbeitenden Menschen als ‹Götter in Weiss› behandelt werden?!

Freitag, 16. April 2021

EIN WEITERES FORUM GESCHLOSSEN

Schon wieder ist ein ziemlich gut besuchtes Forum über das Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom offenbar geschlossen worden. Auf jeden Fall sind seit Monaten hier (http://www.homepage-dienste.com/foren/F_15817/?forum=44) keine neuen Beiträge eingegangen - und als ich versuchte, einen zu schreiben, hat es nicht mehr funktioniert. Schon das Vorgängerforum - wie man älteren Posts hier auf meinem Blog entnehmen kann - wurde geschlossen. Da hiess es, man wolle sich auf gewisse Bereiche beschränken, damit hätte dieses medizinische Phänomen keinen Platz mehr. Jetzt aber, beim neuen Forum, kam gar keine Meldung, nichts. Es ist schon etwas seltsam ...

Samstag, 10. April 2021

APOTHEKEN SIND AUCH NICHT VOR FEHLERN GEFEIT

Nun, eigentlich ist das klar. Aber ich will doch mal einen Eintrag machen:
Es sind nicht bloss Ärzte, die Fehler machen, sondern öfter auch mal Apotheken. Der MAE (siehe allererster Eintrag vom 3. September 2017) muss aufgrund der Langzeitfolgen der Schäden von der Vasektomie nun Ersatzhormone nehmen (auch ein Schaden, der einem kaum von einem Urologen eingestanden wird; aber man schaue sich mal auf anderen Foren um: Viele vasektomierte Männer, wie mein bester Freund, produzieren danach auch viel weniger Testosteron; die Urologen behaupten immer, das habe nichts mit der Vasektomie zu tun - aber dass derart viele Männer danach Testosteron substituieren müssen, egal, ob sie 60 oder 30 sind, ist doch sehr auffällig).
Er ging also mit dem Rezept zur Apotheke. Die nahmen sich laut seinen Worten gut 20 Minuten Zeit (für EIN REZEPT) und gaben ihm danach fast schon die Pillen. Aber das zweite Paar Augen, also die Diplom-Apothekerin, merkte, dass es die falschen Pillen waren. Also musste der MAE nochmals warten, bekam dann aber endlich die Tabletten.
Als er sie bereits drei Tage lang vier Mal pro Tag genommen hatte, bekam er einen aufgeregten Anruf der Apotheke: Es sei ein Fehler passiert. Er müsse die Tabletten nicht vier Mal am Tag nehmen, sondern nur vier Mal in der Woche!
So viel dazu.
Nun, es könnte Schlimmeres geschehen, dennoch: Passt auch da auf, liebe Männer (und Frauen) - und kontrolliert lieber ein Mal zu viel, ob da auf der Packung wirklich steht, was auf dem Rezept stand.

Mittwoch, 31. März 2021

NAHES ENDE? IRGENDWANN KANN ICH DAS NICHT MEHR

Ich habe mich schon ein paar Mal gefragt, wie lange ich diesen Blog führen werde. Nicht, weil ich die Arbeit scheue oder weil sie mir ausginge - aber irgendwann ist es einfach zu hart, all das zu notieren, was meinem Freund angetan worden ist. Nun ist letzten Montag/Dienstag bei ihm eine zweite Autoimmunkrankheit diagnostiziert worden, eine, die nach Operationen am Unterleib auftreten kann. Sprich: Vermutlich kommt sie direkt von der Vasektomie.
Natürlich ist das Pech. Und eine Komplikation, die nun tatsächlich bei weitem nicht mal bei 1 Prozent der vasektomierten Männer auftritt. Aber hätte er die Vasektomie nicht gemacht, weil er eben schon wegen des Post-Vasektomie-Schmerzsyndroms es lieber nicht gemacht hätte, wäre er darüber aufgeklärt worden, so hätte er auch diese Komplikation jetzt nicht. Zudem war er ja gar nie fruchtbar, hätte also gar nie eine Vasektomie gebraucht etc.
All das bricht nun wieder auf. Mein Freund steckt tief in einer Depression und bei mir wirbelt es alle schlechten Gedanken wieder auf, wenn ich davon schreibe.
Sprich: Vermutlich nach der Veröffentlichung eines Buches über dieses Thema, das kommen soll, nachdem die Geschichte mit meinem Freund und dem extrem skrupellosen Arzt abgeschlossen ist (es sind noch zwei medizinische Fragen und eine juristische Klage offen), werde ich auch hier meinen letzten Post schreiben.

Samstag, 27. März 2021

ARZT WEGEN FAHRLÄSSIGER TÖTUNG VERURTEILT

Es kommt in der Schweiz nur selten vor: Dass ein Arzt wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wird. Und man nimmt es nicht gerne zur Kenntnis. Von Seiten der Ärzte und des Gesundheitswesens nicht, weil es den Ruf beeinträchtigt. Aber auch von Seiten der Patienten nicht, weil es allgemein das Vertrauen in die Ärzte erschüttern kann.
Dazu muss ich aber gleich noch sagen: Offensichtlich ist es bei den jüngeren Generationen heute üblich, fast immer zwei Ärzte bei allen Belangen zu befragen, also immer eine Zweitmeinung einzuholen. Was natürlich das Gesundheitswesen verteuert. Aber eben leider wegen gewisser schwarzer Schafe wirklich nötig ist. Gerade letzthin hat mich ein Arzt eben auf das mit der jüngeren Generation aufmerksam gemacht und sie gleichzeitig verteidigt, indem er meinte: Ihn selber belaste es auch sehr, dass es immer mal wieder einen Arzt oder eine Ärztin gebe, der/der vor allem ans Geld dächten. Er sei da ganz dem Patienten verpflichtet und verabscheue solches Denken. Es tue ihm sehr leid, was meinem besten Freund passiert sei.
Im Titel erwähnten Fall war es nicht unbedingt das Geld, sondern eher Faulheit, die den Arzt straffällig werden liess: Einer seiner Patienten starb drei Tage nach einer Darmoperation. Wegen einer mangelhaften Naht war fast ein halber Liter kotiger Flüssigkeit in die Bauchhöhle ausgetreten. Was ja mal passieren kann. Aber das Bundesgericht (die höchste juristische Instanz in der Schweiz) kam zum Schluss, dass der Arzt nicht die notwendigen Untersuchungen veranlasst hatte und die Bilder einer Computertomographie falsch bewertete, obwohl der Patient über starke Schmerzen klagte. Der Patient hatte bereits starke Schmerzmittel eingenommen, aber die Schmerzen blieben persistent. Der Arzt war so von sich und seiner Sicht überzeugt, dass er keine weiteren Laboruntersuchungen vornahm und auch keine weitere Operation in Betracht zog. Weiter fehlten für die Tage nach der Operation beim Patienten klinische Werte zu Blutdruck, Puls und Atmung (ab dem Nachmittag des zweiten Tages nach der Operation).
Der untypische Verlauf nach der Operation, die andauernden Schmerzen und Luft im Bauchraum hätten den Arzt zu weiteren Untersuchungen verpflichtet, schreibt das Gericht. Indem er dies unterlassen habe, sei er seiner Sorgfaltspflicht als Arzt nicht nachgekommen.

Man denke an solche Ärzte auch, wenn man eine Vasektomie vorhat. Nicht alle informieren den Patienten so, wie sie eigentlich sollten.

Dienstag, 2. März 2021

ZWEI NEUE BÜCHER MIT BEZUG ZUM PVSS (POST-VASEKTOMIE-SCHMERZSYNDROM)

Als der MAE (siehe allererster Blogeintrag vom 3. September 2017) kurz nach der Vasektomie diese extremen Schmerzen hatte, die nicht weggehen wollten (und bis heute recht stark geblieben sind), besuchte er mich oft in meinem (damals) schönen Arbeitszimmer in der Weiermattstrasse 70 im Bernischen Gäbelbach. Dort entwickelte ich um diese Zeit herum, also von 2017 bis 2019 (geschrieben eigentlich bis 2018, solange ich das Arbeitszimmer dort hatte) die Kolumnen-Reihe "Warum ich gern im Gäbelbach wohne". Nun sind 13 dieser Kolumnen/Glossen unter diesem Titel als sehr schön gestaltetes Buch erschienen (der Verleger wurde aktiv eingeladen, beim 'Schweizer Buchpreis - Gestaltung' mitzumachen; falls es keine Kolumnen seien - was es aber leider sind; trotzdem: Das Buch ist also auch objektiv gesehen sehr schön!):

Dominik RIEDO: Warum ich gern im Gäbelbach wohne. Ein Plattenbau-Dutzend. ASKU-Presse 2020

https://shop.asku-books.com/epages/es121063.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es121063_ASKU-Shop/Products/978-3-930994-35-9 (gebunden)

oder als Taschenbuch:

https://shop.asku-books.com/epages/es121063.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es121063_ASKU-Shop/Products/978-3-930994-34-2


Ebenfalls damals - weil ich eigentlich seit 1990 (!) fast immer ein wenig daran gearbeitet habe - sass ich hin und wieder am zweiten Buch, zu dem der MAE sogar aktiv die eine oder andere Sache zur Medizin (und was den Umgang von Ärzten mit Patienten betrifft) beitragen konnte:

Dominik RIEDO: Bibberland, Zeitgeistangst / oder / Die letzten Minuten der Menschheit. Edition ISELE 2020

https://www.klausisele.de (Allgemeine Website)

https://www.klausisele.de/eip/media/buecher/buecher_19_1.pdf (PDF des Verlagsprogramms mit meinem Titel mit dabei)

https://www.amazon.de/Bibberland-Zeitgeistangst-letzten-Menschheit-Menschen/dp/3861426099 (Möglicher Bestellort; neben Buchhandlungen, die direkt beim Verleger bestellen)


In beiden spielt die Vasektomie meines besten Freundes (= MAE) eine Rolle, eine Kolumne im GÄBELBACH-Buch dreht sich sogar ganz um eine Vasektomie und mögliche Folgen.

Dienstag, 26. Januar 2021

BEREITS VIELE DANKESMAILS IM 2021

Schon nur in den wenigen Wochen von 2021 erreichten mich 168 Dankesmails, von Männern (und einigen Frauen), weil wegen der Corona-Pandemie ihre Vasektomie (oder die ihres Partners) verschoben worden ist und sie deswegen noch meinen Blog entdeckt hätten! Das freut mich sehr. Genau deswegen nehme ich ja die Arbeit auf mich.

DENN WIE GESAGT: EINE VASEKTOMIE KANN IRREPARABLE SCHMERZEN AUSLÖSEN! (Und weitere unangenehme Nebeneffekte haben ...)

Der Anstoss zu diesem BLOG

WIE ALLES BEGANN

Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte...

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