Donnerstag, 29. April 2021

LESERBRIEF ERSCHIENEN

Mein Leserbrief zu dem am 22. April hier im Blog beschriebenen Fall ist am 26. April in der Berner Zeitung DER BUND erschienen - und zwar unter dem Titel "Es gab sogar Schmerzensgeld". Ich schildere darin den Fall meines besten Freundes, nenne aber mich als Betroffener, weil ich die Identität meines Freundes auf sein Verlangen hin nicht preisgeben wollte.

Ich beschreibe darin, dass man ruhig mutiger sein soll, gegen Ärzte zu klagen, die Fehler gemacht haben. Weil es eben wie im Fall meines Freundes durchaus zu sehr positiven Resultaten führen kann (er musste die Operation nicht bezahlen, erhielt sämtliche Rechtskosten erstattet und dazu eben noch Schmerzensgeld).

Donnerstag, 22. April 2021

WEISSE TEUFEL

Einmal mehr in der Schweiz; einmal mehr kommt ein Arzt ohne Strafe davon; einmal mehr leidet ein Patient, was so nicht nötig gewesen wäre:
Eine junge Bernerin wollte Profigolferin werden. Fast jeden Tag trainierte sie. Allerdings gab es ein Hindernis: Die Peronealsehne am linken Fuss war verdickt und musste operativ behandelt werden. Zumindest riet ihr ein Arzt dazu. – Das wäre vermutlich auch alles noch in Ordnung gewesen. Aber entgegen seinem Wissen, dass die junge Frau Profigolferin werden wollte und ohne Absprache mit ihr nahm er zusätzlich noch einen zweiten Eingriff am Fuss vor. Die angehende Profigolferin bemerkte den ungewollten Eingriff nämlich kurz nach der Operation, da sie ihre Zehen nicht mehr richtig bewegen konnte. In der Tat wurden der Frau die Mittelgelenke der Zehen entfernt und durch kleine Prothesen ersetzt, welche die Zehen in Position halten sollten (eine Operation, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, da dabei die Mittelgelenke der Zehen entfernt werden). Die Frau hatte zwar sogenannte Hammerzehen, eine Fehlstellung, bei der ein Glied der Zehe wie ein Hammer zum Boden zeigt; das allein hätte sie aber vielleicht nicht behindert beim Golfspielen; sie spürte immer nur das Problem mit der Peronealsehne. Die Patientin beteuert nun, dass ihr von der Operation an den Zehen nichts gesagt wurde.
Deshalb zeigte sie den Arzt in der Folge wegen schwerer Körperverletzung an, da sie dem Eingriff an den Zehen «niemals zugestimmt» hätte. Laut der Klägerin habe der Arzt ihr gegenüber sogar eingeräumt, dass die Aufklärung über den zusätzlichen Eingriff im Arbeitsalltag untergegangen sei.
Vor dem Berner Obergericht wurde die Strafanzeige gegen den Arzt jedoch abgewiesen, wie ein kürzlich publizierter Entscheid zeigt. Dies, weil die Folgen des Eingriffs nicht schlimm genug seien, um eine schwere Körperverletzung zu sein. Eine Anzeige wegen leichter Körperverletzung ist hingegen nicht mehr möglich, weil die Antragsfrist von drei Monaten nach dem Vorfall längst verstrichen ist. Die Klägerin muss nun selbst für die Gerichtskosten von 1000 Franken aufkommen oder den Fall vors Bundesgericht ziehen. Und all das, obwohl der nachbehandelnde Arzt (man/frau will ja nicht mehr zu dem Arzt, der einem so misshandelt hat) zu Protokoll gibt, dass «eine Versteifung mit Blick auf das junge Alter der Patientin nicht angezeigt gewesen war».
Wir kennen die Muster: a) Der Arzt informiert nicht vollständig, was er alles operieren wird; b) er vergisst sogar, die möglichen Komplikationen zu erwähnen, wie auch noch ausgekommen ist (inzwischen ist eine der Prothesen im Fuss gebrochen!); c) vor der Patientin gibt er zu, dass er vergessen habe, sie richtig aufzuklären; d) vor Gericht aber lügt er dann und wird nicht zur Rechenschaft gezogen; e) die Patientin muss die Gerichtskosten selbst zahlen, während der Arzt durch seine Versicherung abgedeckt ist; f) der Arzt darf weiter praktizieren ...
Wann ändert sich endlich, dass diese wirklich schlampig arbeitenden Menschen als ‹Götter in Weiss› behandelt werden?!

Freitag, 16. April 2021

EIN WEITERES FORUM GESCHLOSSEN

Schon wieder ist ein ziemlich gut besuchtes Forum über das Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom offenbar geschlossen worden. Auf jeden Fall sind seit Monaten hier (http://www.homepage-dienste.com/foren/F_15817/?forum=44) keine neuen Beiträge eingegangen - und als ich versuchte, einen zu schreiben, hat es nicht mehr funktioniert. Schon das Vorgängerforum - wie man älteren Posts hier auf meinem Blog entnehmen kann - wurde geschlossen. Da hiess es, man wolle sich auf gewisse Bereiche beschränken, damit hätte dieses medizinische Phänomen keinen Platz mehr. Jetzt aber, beim neuen Forum, kam gar keine Meldung, nichts. Es ist schon etwas seltsam ...

Samstag, 10. April 2021

APOTHEKEN SIND AUCH NICHT VOR FEHLERN GEFEIT

Nun, eigentlich ist das klar. Aber ich will doch mal einen Eintrag machen:
Es sind nicht bloss Ärzte, die Fehler machen, sondern öfter auch mal Apotheken. Der MAE (siehe allererster Eintrag vom 3. September 2017) muss aufgrund der Langzeitfolgen der Schäden von der Vasektomie nun Ersatzhormone nehmen (auch ein Schaden, der einem kaum von einem Urologen eingestanden wird; aber man schaue sich mal auf anderen Foren um: Viele vasektomierte Männer, wie mein bester Freund, produzieren danach auch viel weniger Testosteron; die Urologen behaupten immer, das habe nichts mit der Vasektomie zu tun - aber dass derart viele Männer danach Testosteron substituieren müssen, egal, ob sie 60 oder 30 sind, ist doch sehr auffällig).
Er ging also mit dem Rezept zur Apotheke. Die nahmen sich laut seinen Worten gut 20 Minuten Zeit (für EIN REZEPT) und gaben ihm danach fast schon die Pillen. Aber das zweite Paar Augen, also die Diplom-Apothekerin, merkte, dass es die falschen Pillen waren. Also musste der MAE nochmals warten, bekam dann aber endlich die Tabletten.
Als er sie bereits drei Tage lang vier Mal pro Tag genommen hatte, bekam er einen aufgeregten Anruf der Apotheke: Es sei ein Fehler passiert. Er müsse die Tabletten nicht vier Mal am Tag nehmen, sondern nur vier Mal in der Woche!
So viel dazu.
Nun, es könnte Schlimmeres geschehen, dennoch: Passt auch da auf, liebe Männer (und Frauen) - und kontrolliert lieber ein Mal zu viel, ob da auf der Packung wirklich steht, was auf dem Rezept stand.

Der Anstoss zu diesem BLOG

WIE ALLES BEGANN

Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte...

Die meist gelesenen Einträge