Mittwoch, 31. März 2021

NAHES ENDE? IRGENDWANN KANN ICH DAS NICHT MEHR

Ich habe mich schon ein paar Mal gefragt, wie lange ich diesen Blog führen werde. Nicht, weil ich die Arbeit scheue oder weil sie mir ausginge - aber irgendwann ist es einfach zu hart, all das zu notieren, was meinem Freund angetan worden ist. Nun ist letzten Montag/Dienstag bei ihm eine zweite Autoimmunkrankheit diagnostiziert worden, eine, die nach Operationen am Unterleib auftreten kann. Sprich: Vermutlich kommt sie direkt von der Vasektomie.
Natürlich ist das Pech. Und eine Komplikation, die nun tatsächlich bei weitem nicht mal bei 1 Prozent der vasektomierten Männer auftritt. Aber hätte er die Vasektomie nicht gemacht, weil er eben schon wegen des Post-Vasektomie-Schmerzsyndroms es lieber nicht gemacht hätte, wäre er darüber aufgeklärt worden, so hätte er auch diese Komplikation jetzt nicht. Zudem war er ja gar nie fruchtbar, hätte also gar nie eine Vasektomie gebraucht etc.
All das bricht nun wieder auf. Mein Freund steckt tief in einer Depression und bei mir wirbelt es alle schlechten Gedanken wieder auf, wenn ich davon schreibe.
Sprich: Vermutlich nach der Veröffentlichung eines Buches über dieses Thema, das kommen soll, nachdem die Geschichte mit meinem Freund und dem extrem skrupellosen Arzt abgeschlossen ist (es sind noch zwei medizinische Fragen und eine juristische Klage offen), werde ich auch hier meinen letzten Post schreiben.

Samstag, 27. März 2021

ARZT WEGEN FAHRLÄSSIGER TÖTUNG VERURTEILT

Es kommt in der Schweiz nur selten vor: Dass ein Arzt wegen fahrlässiger Tötung verurteilt wird. Und man nimmt es nicht gerne zur Kenntnis. Von Seiten der Ärzte und des Gesundheitswesens nicht, weil es den Ruf beeinträchtigt. Aber auch von Seiten der Patienten nicht, weil es allgemein das Vertrauen in die Ärzte erschüttern kann.
Dazu muss ich aber gleich noch sagen: Offensichtlich ist es bei den jüngeren Generationen heute üblich, fast immer zwei Ärzte bei allen Belangen zu befragen, also immer eine Zweitmeinung einzuholen. Was natürlich das Gesundheitswesen verteuert. Aber eben leider wegen gewisser schwarzer Schafe wirklich nötig ist. Gerade letzthin hat mich ein Arzt eben auf das mit der jüngeren Generation aufmerksam gemacht und sie gleichzeitig verteidigt, indem er meinte: Ihn selber belaste es auch sehr, dass es immer mal wieder einen Arzt oder eine Ärztin gebe, der/der vor allem ans Geld dächten. Er sei da ganz dem Patienten verpflichtet und verabscheue solches Denken. Es tue ihm sehr leid, was meinem besten Freund passiert sei.
Im Titel erwähnten Fall war es nicht unbedingt das Geld, sondern eher Faulheit, die den Arzt straffällig werden liess: Einer seiner Patienten starb drei Tage nach einer Darmoperation. Wegen einer mangelhaften Naht war fast ein halber Liter kotiger Flüssigkeit in die Bauchhöhle ausgetreten. Was ja mal passieren kann. Aber das Bundesgericht (die höchste juristische Instanz in der Schweiz) kam zum Schluss, dass der Arzt nicht die notwendigen Untersuchungen veranlasst hatte und die Bilder einer Computertomographie falsch bewertete, obwohl der Patient über starke Schmerzen klagte. Der Patient hatte bereits starke Schmerzmittel eingenommen, aber die Schmerzen blieben persistent. Der Arzt war so von sich und seiner Sicht überzeugt, dass er keine weiteren Laboruntersuchungen vornahm und auch keine weitere Operation in Betracht zog. Weiter fehlten für die Tage nach der Operation beim Patienten klinische Werte zu Blutdruck, Puls und Atmung (ab dem Nachmittag des zweiten Tages nach der Operation).
Der untypische Verlauf nach der Operation, die andauernden Schmerzen und Luft im Bauchraum hätten den Arzt zu weiteren Untersuchungen verpflichtet, schreibt das Gericht. Indem er dies unterlassen habe, sei er seiner Sorgfaltspflicht als Arzt nicht nachgekommen.

Man denke an solche Ärzte auch, wenn man eine Vasektomie vorhat. Nicht alle informieren den Patienten so, wie sie eigentlich sollten.

Dienstag, 2. März 2021

ZWEI NEUE BÜCHER MIT BEZUG ZUM PVSS (POST-VASEKTOMIE-SCHMERZSYNDROM)

Als der MAE (siehe allererster Blogeintrag vom 3. September 2017) kurz nach der Vasektomie diese extremen Schmerzen hatte, die nicht weggehen wollten (und bis heute recht stark geblieben sind), besuchte er mich oft in meinem (damals) schönen Arbeitszimmer in der Weiermattstrasse 70 im Bernischen Gäbelbach. Dort entwickelte ich um diese Zeit herum, also von 2017 bis 2019 (geschrieben eigentlich bis 2018, solange ich das Arbeitszimmer dort hatte) die Kolumnen-Reihe "Warum ich gern im Gäbelbach wohne". Nun sind 13 dieser Kolumnen/Glossen unter diesem Titel als sehr schön gestaltetes Buch erschienen (der Verleger wurde aktiv eingeladen, beim 'Schweizer Buchpreis - Gestaltung' mitzumachen; falls es keine Kolumnen seien - was es aber leider sind; trotzdem: Das Buch ist also auch objektiv gesehen sehr schön!):

Dominik RIEDO: Warum ich gern im Gäbelbach wohne. Ein Plattenbau-Dutzend. ASKU-Presse 2020

https://shop.asku-books.com/epages/es121063.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es121063_ASKU-Shop/Products/978-3-930994-35-9 (gebunden)

oder als Taschenbuch:

https://shop.asku-books.com/epages/es121063.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es121063_ASKU-Shop/Products/978-3-930994-34-2


Ebenfalls damals - weil ich eigentlich seit 1990 (!) fast immer ein wenig daran gearbeitet habe - sass ich hin und wieder am zweiten Buch, zu dem der MAE sogar aktiv die eine oder andere Sache zur Medizin (und was den Umgang von Ärzten mit Patienten betrifft) beitragen konnte:

Dominik RIEDO: Bibberland, Zeitgeistangst / oder / Die letzten Minuten der Menschheit. Edition ISELE 2020

https://www.klausisele.de (Allgemeine Website)

https://www.klausisele.de/eip/media/buecher/buecher_19_1.pdf (PDF des Verlagsprogramms mit meinem Titel mit dabei)

https://www.amazon.de/Bibberland-Zeitgeistangst-letzten-Menschheit-Menschen/dp/3861426099 (Möglicher Bestellort; neben Buchhandlungen, die direkt beim Verleger bestellen)


In beiden spielt die Vasektomie meines besten Freundes (= MAE) eine Rolle, eine Kolumne im GÄBELBACH-Buch dreht sich sogar ganz um eine Vasektomie und mögliche Folgen.

Der Anstoss zu diesem BLOG

WIE ALLES BEGANN

Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte...

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