Donnerstag, 21. April 2022

I WISH I COULD GO BACK IN TIME

"I wish I could go back in time and never do this to myself." (https://www.reddit.com/r/postvasectomypain/comments/kw9lin/11_weeks_post_surgery_with_debilitating_pain_help/) - Was hier ein weiteres Opfer der Urologen schreibt, gilt für viele Männer, die sich einer Vasektomie unterzogen haben. Eigentlich alle, die sich bei mir melden, weil sie auch Monate oder Jahre nach der Vasektomie noch extrem starke Schmerzen haben (das so genannte Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom), sind von ihrem Urologen betrogen worden, weil es weder im Aufklärungsgespräch noch auf dem zu unterschreibenden Aufklärungsblatt etwas hiess von Schmerzen, die derart lange andauern können und nicht behandelbar sind (zumindest nutzt es meist nichts; helfen können nur sehr starke Schmerzmittel, meistens Opiate, die dafür süchtig machen und weitere Nebenwirkungen haben ...).
Und ich bin froh, hat seit 2017, seit ich diesen Blog betreue (weil mein bester Freund von diesen Schmerzen betroffen ist; siehe den allerersten Beitrag hier vom 03.09.2017), auch bei einigen Ärzten die Einsicht begonnen: Nicht nur wird auf meinen Antrag hin nun zumindest im Inselspital Bern und weiteren Orten auf diesen Schmerz hingewiesen, neu gibt es auch Metastudien, die eindeutig zugeben, dass man das Problem unterschätzt hat: "Post-vasectomy pain syndrome occurred in 5% [...] of subjects, with similar estimates for both techniques. We conclude that the overall incidence of post-vasectomy pain is greater than previously reported" (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7084350/). Es ist genau die Zahl, auf die auch ich bei meinen Umfragen und Nachfragen bei Schmerzkliniken gestossen bin: 5% aller Männer leiden jahrelang oder ein Leben lang nach einer Vasektomie an Schmerzen, die ihre Lebensqualität deutlich verringern!

Sonntag, 10. April 2022

NOCHMALS EIN WEITERER FALL IN DER SCHWEIZ IM JUNGEN JAHR

Und bereits schon wieder gibt es einen Fall eines starken Post-Vasektomie-Schmerzsyndroms in der Schweiz in diesem noch relativ jungen Jahr 2022. Der Geschädigte hat sich bei mir gemeldet und mir auch das Blatt zukommen lassen, das er unterschreiben musste (Aufklärungsblatt vor dem Eingriff). Dort steht nichts von einem chronischen Schmerz. Aber bei seinem Schmerzspezialisten hat er dann einen Bericht bekommen, bei dem steht, dass dieser Schmerz "häufig bis sehr häufig" vorkomme.
Nun gibt es aus juristischen Gründen eine genaue Regelung, was "häufig" und "sehr häufig" bei operativen Eingriffen meint, was die Nebenwirkung betrifft. Nämlich: Häufig = 1-10% = 1 bis 10 Behandelte von 100. Sehr häufig = mehr als 10% = mehr als 10 Behandelte von 100. Also wird hier von der Schmerzklinik einmal mehr zugegeben, dass die Nebenwirkung POSTVASEKTOMIESCHMERZSYNDROM bei 100 behandelten Männern bei ungefähr 8 oder sogar mehr Männern vorkommt (zwischen 1 und 10, also etwa 5.5 Mal UND mehr als 10 = mindestens 11 Mal; der Schnitt von 5.5 und 11 ist = 8.25; das abolute Minimum wäre 6). Das ist so viel, dass man Vasektomien eigentlich sofort verbieten sollte. Oder aber, wie ich auch schon sagte, viel stärker sortieren müsste, wer ganz bestimmt nicht dafür in Frage kommt.
Aber wie gesagt wollen fast alle Urologen einfach operieren. Denn das bringt Geld!

EIN WEITERES OPFER EINES UROLOGEN

Es ist immer und immer wieder dasselbe: Offenbar haben Urologen noch weniger ein Gewissen als andere Chirurgen. Wenn sie hören, dass jemand sich eventuell irgendwie operieren lassen möchte, wetzen sie die Messer und setzen alles daran, diesen Kunden davon zu überzeugen, die OP auch wirklich machen zu lassen. Egal, dass es etwas ist, das bescheuert ist (eine Penis-Verlängerung). Egal, wenn bereits einmal etwas schiefgelaufen ist: Man macht einfach weiter. Alles nachzulesen in diesem Fall: https://www.20min.ch/story/chirurg-nach-verpatzter-penisverlaengerung-im-visier-der-justiz-340870398377. Nach ursprünglich höchstens zwei geplanten Operationen, nahm der Arzt dann insgesamt neun Eingriffe wahr. Dabei verletzte er nicht nur seine Sorgfaltspflicht, er täuschte seinen Patienten auch noch. Denn statt der angekündigten Hyaluronsäure, spritzte er einen Füllstoff, der ausdrücklich nicht im Intimbereich verwendet werden soll.
Es ist das, was ich hier immer wieder kritisiere: Erstens machen diese Urologen, was sie wollen und gefährden damit ihre Patienten (der Patienten wird kaum jemals als gleichwertig wahrgenommen). Und zweitens hat der Patient nicht mal eine Chance, nachzulesen, wie gefährlich so ein Eingriff sei, da er ja darüber belogen wird, was genau gemacht werden wird.
In diesem Fall hier lief alles darauf hinaus, dass der Mann nun kaum mehr Sex haben kann. Nur unter sehr starken Schmerzen und wenn er nicht gerade wieder in einer Nachfolgebehandlung steht, geht es ganz selten mal.
Solche Ärzte sollten von offiziellen Stellen bedeutend härter angegangen werden, als dies nun der Fall ist. Dieser Arzt hat gerade mal zwei Jahre Berufsverbot erhalten, ein Jahr davon bedingt (und dagegen will er nun auch noch vorgehen ... die Unverschämtheit! Das ist eben ein weiteres Merkmal: Nie akzeptieren sie ihre Strafe, nie sehen sie die Schuld bei sich ...). Und der Beschädigte erhält gerade einmal 65000 Euro Schmerzens- und Schadensgeld (dafür, dass er praktisch nie mehr Sex haben kann!).

Der Anstoss zu diesem BLOG

WIE ALLES BEGANN

Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte...

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