Dienstag, 13. Juli 2021

WEITERES MEDIZINISCHES UNHEIL FÜR DIE SCHWEIZ

Zurzeit kann es einen schon dünken, es gehe mit dem Schweizer Gesundheitswesen mehr und mehr bachab. Und tatsächlich ist das auch so! Denn weil wir den Rahmenvertrag mit den EU-Staaten nicht mehr verlängert haben, können Ärzte nicht mehr auf europäische Datenbanken zugreifen. Eine davon sammelt zum Beispiel Informationen zu Medizinprodukten und medizinischen Eingriffen. Dort steht zum Beispiel verzeichnet, wie oft ein Eingriff - eben zum Beispiel eine Vasektomie - bekanntermaßen (dass auch deutsche Urologen dabei gerne etwas schummeln, wurde auf diesem Blog bereits erwähnt; trotzdem nicht derart oft wie Schweizer Urologen - es hängt dies mit der Euthanasie-Vorwurfs-Angst in Deutschland zusammen, die seit nach dem Zweiten Weltkrieg die Ärzte vorsichtiger sein lässt als anderswo in Europa) unerwünschte Nebenwirkungen zeitigen. Von diesen Informationen sind wir nun abgeschnitten. Den Schweizer Urologen stehen nurmehr die Schweizer Daten zur Verfügung. Aber auf diesem relativ kleinen Markt braucht es viel länger, bis da etwas Negatives als keine Seltenheit effektiv auffällt.
Das macht es Urologen noch einfacher, zu sagen: Ach, von einem Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom hätte ich höchstens im Studium mal hören müssen. Oder bei der eigentlich nötigen, regelmäßigen Lektüre von Studien auf meinem Gebiet. Aber nicht durch eine Datenbank, die mir genau sagt, dass diese schreckliche Nebenwirkung bei mindestens 5 Prozent der vasektomierten Männern Europas auftritt!

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