Montag, 6. September 2021

BITTERE PILLE

Unter diesem Titel fand sich in "Das Magazin" letzten Samstag ein Bericht über die hormonellen Verhütungsmittel bei der Frau und warum es für den Mann noch keine solche gibt.
Zuerst wird darin mal geklagt, warum Männer als Teenager eigentlich nicht zum Urologen müssten, um sich etwas verschreiben zu lassen, damit niemand ungewollt Kinder bekäme. Dies ist aber kaum die Schuld der Männer (ausser jenen in leitenden Stellen der Pharma-Industrie). Denn wir Männer können nichts anderes tun als eine Vasektomie oder Kondome tragen. Und ehrlich gesagt sollte man letzteres auch, bis man in einer jahrelangen, festen Beziehung ist, wo man über mögliche Krankheiten des Anderen Bescheid weiss. Und vor allem will ja mit 17 oder 23 eigentlich niemand schon eine Vasektomie. Drum verstand ich als einziges diese Frage nicht wirklich.
Aber dann kommt es doch dicke: Die Autorin schreibt, sie sei beim Pillenverschrieb nie darüber aufgeklärt worden, was es alles für Nebenwirkungen gäbe: also Depressionen, Gewichtszunahmen, sinkende Libido, Thrombosen und Lungenembolien etc. Und das glaube ich ihr sofort. Es scheint ganz im System der Ärztinnen und Ärzte zu liegen, möglichst wenig über Nebenwirkungen zu erzählen - Hauptsache, man verkauft das Produkt und Frauen kommen jährlich in die Kontrolle. Und hat frau dann eine der Nebenwirkungen, lässt sich daran ja auch noch verdienen.
Gut, hier könnte man noch einwenden, dass die Nebenwirkungen eigentlich auf dem Beipackzettel zu finden wären. Doch selbst wenn frau die liest und dann lieber eine andere Verhütungsmethode anwenden möchte, etwa eine Kupferspirale (zumindest der alten Form, in den 1990er-Jahren), so mussten diese Frauen zuvor meist ein Medikament schlucken, das ihren Muttermund weitete, damit die Spirale eingesetzt werden konnte, und sie bekamen oft Schmerzen und ihnen wurde zu Beginn übel. Auch kann diese Spirale die Periode stärker und schmerzhafter machen.
Und deswegen - und wegen all der anderen Methoden, die es für die Frauen gibt - fragt die Autorin, warum bei den Männern eigentlich nicht mehr vorhanden sei, als die endgültige Vasektomie oder das Kondom. Und da hat sie recht.
Ich habe zu Beginn dieses Blogs, mehrheitlich 2017, etliche Alternativmethoden vorgestellt, die alle in verschiedenen Vorstudien steckengeblieben sind oder bewusst unterdrückt wurden, weil die Pharma-Konzerne nicht genug eingenommen hätten.
Ein zusätzliches Problem ist aber auch, dass heute und damals bei der Pille für die Frau mit verschiedenen Ellen gemessen wurde und wird. Was damals teilweise noch als zumutbare Nebenwirkung in Tests geduldet war, ist es heute nicht mehr. Drum kam die Pille damals zustande (heute hätte sie praktisch keine Chance mehr im Anfangsstadium der Entwicklung) und jene für den Mann heutzutage eben nicht.
Aber ganz sicher gehört sich eines nicht: "Zu oft verwiesen die Gynäkologen auf die Antibabypille als ideales Verhütungsmittel und klärten nicht über Alternativen mit weniger Nebenwirkungen auf." Denn auch die gäbe es bei den Frauen (siehe wiederum vor allem Einträge in diesem Blog vom Jahr 2017).

Fazit: Eigentlich muss man/frau sich auch heute im Internet selbst vorinformieren (keine Entscheide so fällen!, aber eben Infos beschaffen, um den Ärzten präzise Fragen stellen zu können), bevor frau sich zu einem Frauenarzt/einer Frauenärztin begibt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Der Anstoss zu diesem BLOG

WIE ALLES BEGANN

Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte...

Die meist gelesenen Einträge