Montag, 14. März 2022

EINIGE VIDEOS IM NETZ

Es gibt ja immer jene Gruppen von Menschen, die versuchen, alles möglichst logisch anzugehen. Die sagen dann etwa: "Wir haben noch nie von Post-Vasektomie-Schmerzen gehört, und es gibt ja auch keine Kliniken, wo man sich wegen Schmerzen behandeln kann." - Das erste ist richtig, weil eben fast kein Urologe zugibt, wie viele solche Fälle es gibt und WEIL ES KEINE EINDEUTIGE HILFE GIBT. Sprich: Die Medizin weiss noch nicht, wie man diesen Männern ganz sicher helfen kann. Gerade darum sollte man eventuell KEINE VASEKTOMIE machen. Zumindest wenn man sich fürchtet, zu jenen Männern zu gehören, die nach dem Eingriff mit chronischen Schmerzen erwachen (chronische Schmerzen sind Schmerzen, die mindestens drei Monate andauern; früher sagte man sechs Monate / Männer mit Post Vasectomy Pain haben jahrelang oder ein Leben lang Schmerzen). Aber es gibt Behandlungsversuche. Einigen hilft eine Rückoperation: eine Vasovasostomie. Die machen einige Männer also nicht, um wieder Kinder zeugen zu können, sondern wegen der Schmerzen nach einer Vasektomie. Man sehe sich dazu doch diese Seite dankbarer Männer an, die diese Prozedur hinter sich haben: https://purclinic.com/tag/post-vasectomy-pain/. Aber natürlich kostet das viel mehr als zuvor die Vasektomie!
Wie die Rückoperation genau geht, kann man hier sehen: https://www.youtube.com/watch?v=DfTsubfBARk.
Welche verschiedenartige Schmerzen ein Mann haben kann und dass es auch verschiedene Wege gibt, ihm zu helfen (aber keiner einfach und keiner billig), sieht man hier: https://www.youtube.com/watch?v=rvPwO_1tuV4.

Aber natürlich gibt es auch hier wieder jene Filme, die einem einreden wollen, dass eine Vasektomie kein Problem sei und nur selten auftrete. Dieses Video meint, die Chance sei unter 1 Prozent: https://www.youtube.com/watch?v=_xekU_sqOCM. Dabei war bei Aufschaltung des Videos bereits bekannt, dass die ausgiebigste Studie (Leslie et al. 2007) darlegt, dass fast 15 Prozent der Männer nach einer Vasektomie neue Schmerzen oder mindestens neu einen zuvor verspürten Druck auf den Hoden bekommen hatten. Eine erste Metastudie oder Meta-Analyse 2020 kam auf mindestens 5 Prozent und darauf, dass man das Risiko wohl jahrelang unterschätzt habe: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7084350/#B15-ijerph-17-01788. Drum kann ich solche Männer verstehen wie einen der Kommentierer bei diesem Video (https://www.youtube.com/watch?v=LmPhnVAe4Qs), der sich zynisch darüber auslässt, dass ja selbst ein Prozent (was nun einige Urologen zugeben) viel sei, denn: "Would you fly on a plane where 1 out of 100 seats fall out of the plane while in flight?" (von Alan L. Rife). Man darf dieses letzte Video also nicht als ernste Quelle betrachten.
Ein Arzt, der die Schmerzen sehr ernst nimmt, WEIL ER SIE SELBER NACH EINER VASEKTOMIE HATTE, ist dieser hier: https://www.youtube.com/watch?v=qoCOWZTtmbc. Und er erklärt auch, warum diese Schmerzen entstehen können (es gibt aber noch andere Theorien) und was man dann dagegen machen kann oder könnte.

Ich bin hier aber weiter der Meinung, dass bei einem Eingriff, bei dem neu selbst bei einer Meta-Analyse hunderter Studien eine Minimalchance von sicher 5 Prozent, ein Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom zu entwickeln, zugegeben werden muss - dass solch ein Eingriff nicht mehr durchgeführt werden sollte. Zumindest nicht, bis man weiss, wie man diese Zahl auf mindestens 0.1 Promille oder tiefer drücken könnte.

Donnerstag, 10. März 2022

EINER DER GELDHUNGRIGEN ÄRZTE MEHR, DER NICHTS DAVON SAGT, WELCH SCHLIMME NEBENWIRKUNGEN EINE VASEKTOMIE HABEN KANN

Wieder einer jener Urologen, der seinen Patienten nichts davon sagt, welch schlimme Nebenwirkungen eine Vasektomie alles haben kann: Dr. Urs W. Egli (siehe https://dr-urs-egli-urologie.ch/118/praxis/vasektomie). Alles, was er nennt (als "Nebenerscheinungen) sind "Blutergüssen oder Schwellungen in der Narbengegend", (als "Komplikationen") "Bluterguss (ca 2%) Harmlos aber etwas störend" (das sagt er also lieber doppelt, weil es wirklich kein grosses Problem ist), "[Sperma]-Knötchen im Narbenbereich des Samenleiters" (mit dem Zusatzhinweis: "Diese sollten unbedingt dem Operateur gezeigt werden, da sie meist die Ursache von spontanem Zusammenwachsen der Samenleiter sind") oder eine "Infektion". Nichts vom Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom, dessen Vorkommnis in einer Metastudie vom März 2020 - also bereits seit zwei Jahren - mit mindestens 5 Prozent angegeben ist, also jeder 20. Mann, der eine Vasektomie machen lässt, quasi ein Schüler pro Klasse, der jahrlang oder gar ein Leben lang an schlimmen Schmerzen in der Schamgegend leiden wird, nur weil er von seinem Urologen nicht aufgeklärt wurde (die Metastudie bzw. Meta-Analyse findet man hier: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7084350/). Das ist aber nicht das Einzige, was einem Mann nach einer Vasektomie blühen kann; man schaue sich doch mal hier um, was das Gesundheitslexikon alles sagt: https://vasektomie-gegner.blogspot.com/2018/03/auszug-aus-dem-gesundheitslexikon.html. (Der Link dort geht leider nicht mehr zum ursprünglichen Eintrag, ich hatte es damals aber genau kopiert; dafür steht heute mehr zum Verhältnis Vasektomie und Prostatakrebs.)
Die Methode ist also auch bei Herrn Egli wohl dieselbe wie schweizweit ziemlich verbreitet: Man sagt dem Patienten vorher nicht, was alles Schlimmes auf ihn zukommen kann - und hofft, dass ihm nichts passiert oder dass er sich wenigstens derart schämt (weil es in der Schamgegend ist), dass er es keinem Arzt sagt oder zumindest nicht Herrn Egli! Ein perfider Urologe/Arzt mehr ...

Mittwoch, 9. März 2022

RELATIV NEUE METASTUDIE

Vor zwei Jahren, im März 2020, wurde eine erste Metastudie oder genauer: Meta-Analyse zum Phänomen des Post-Vasektomie-Schmerzsyndroms publiziert: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7084350/. Darin wird zum ersten Mal festgehalten, dass man die Anzahl der betroffenen Männer wohl doch unterschätzt habe: "We conclude that the overall incidence of post-vasectomy pain is greater than previously reported". Sie kommt zwar anders als die bisher ausführlichste Studie, die von 14.7 Prozent von neu von Schmerzphänomenen betroffenen Männern nach einer Vasektomie spricht (siehe etliche andere Einträge hier im Blog; dort auch die Nachweise) nicht auf diese Zahl, dies liegt aber eben auch daran, dass es eine Metastudie ist, die möglichst viele der bisherigen Untersuchungen zusammenfassen möchte - und da gaben eben einige die Zahl viel zu tief an.
Trotzdem ist es für die Betroffenen (wie meinen besten Freund; siehe den allerersten Beitrag in diesem Blog) doch hilfreich, dass inzwischen also sogar in einer Metastudie anerkannt wird, dass die Zahl der ein Leben lang oder zumindest jahrelang leidenden Schmerzpatienten nach einer Vasektomie grösser ist als bisher von den meisten Urologen zugegeben.
Denn diese 5 Prozent sind eine heikle Zahl. Es gibt in der europäischen Medizin teilweise den (nicht festgeschriebenen) Grundsatz, dass man elektive, also freiwillige Operationen, zumindest auf die bisherige Art und Weise nicht mehr durchführen sollte, wenn mehr als 5 Prozent der Patienten einen irreparablen Schaden davontragen. Das wäre hier demnach gegeben. Und richtig gibt es auch urologische Praxen, die mir sagten, dass sie diesen Eingriff gar nicht mehr vornähmen.
Leider können es sich andere Urologen aber trotzdem relativ einfach machen. Denn man kann alternativ argumentieren - und das hat teilweise seine Richtigkeit - dass man bloss besser auswählen müsste, wen man eben noch operieren würde und wen nicht. Ganz sicher sollte kein Mann eine Vasektomie vornehmen lassen, der an einem oder mehreren chronischen Schmerz(en) leidet; auch Männer, die bereits einmal Probleme in der Gegend der Leisten hatten, sollten keine Vasektomie machen lassen. Aber selbst dann lässt sich die Zahl wohl nicht auf 1 Prozent drücken, wie es sich die Urologen in der Schweiz immer wieder einreden.
Warum 1 Prozent? Weil dann ein Urologe diese unerwünschte Nebenwirkung laut Gesetz in der Schweiz nicht angeben muss. Und richtig habe ich hier ja schon mehrmals aufgedeckt, dass kaum ein Urologe freiwillig auf diese brutale Nebenwirkung hinweist. Zum Teil mit scheinbar gutem Gewissen: Denn wenn ein Urologe etwa 300 Vasektomien im Jahr durchführt, so kann er sich mit einigem Recht einreden, dass doch bloss etwa 1 oder 2 Männer betroffen seien.
Denn es sind zwar laut Schätzung der Schmerzklinik des Inselspitals Bern wohl wirklich mindestens 5 Prozent der vasektomierten Männer vom Schmerzsyndrom schwer betroffen, von denen aber die Hälfte aus Schamgefühl nie etwas sagt. Weitere etwa eineinhalb Prozent führe den Schmerz nicht direkt auf die Vasektomie zurück - und so erfährt auch hier der ursprüngliche Urologe selten davon. Nur das eine Prozent suche im selbsthergestellten Zusammenhang mit der Vasektmomie einen Urologen auf, wenn auch teilweise nicht mehr jenen, der die Vasektomie durchführte.
Das meine ja, dass also die Urologen das wirklich nicht wissen könnten? Doch! Denn erstens kommen zu dem etwa halben Prozent, das sich etwas zum ursprünglichen Urologen zu sagen getraut, wie gesagt Patienten von anderen Urologen mit dem Problem zu ihnen; und zweitens sind sie angehalten, Studien zu lesen, sich fortzubilden. Und da gibt es eben schon seit Jahren in der Literatur die Hinweise darauf, dass mindestens 5 Prozent der Männer betroffen sind.
Aber definitiv 2020 bewies also diese oben verlinkte Metastudie, dass wohl mindestens 5 Prozent nach einer Vasektomie an diesem Schmerzsyndrom leiden. Und deswegen gehört der Eingriff wirklich endlich überdacht! (Und ja, das tut mir sehr leid für all die Frauen, die dadurch teilweise wieder auf Hormone zurückgeworfen werden.)

Montag, 7. März 2022

BEHANDLUNG DER SCHMERZEN MIT TESTOSTERON

Seit nunmehr auch schon gut 20 Jahren gibt es den Versuch, Post-Vasektomie-Schmerzen (Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom), die jahrlang in erheblicher Stärke anhalten, durch Testosteron-Spritzen zu lindern. Dahinter steht die in einigen Untersuchungen beobachtete Tatsache, dass es bei vasektomierten Männern eher zu einer Testosteron-Unterversorgung durch den eigenen Körper kommt als bei nicht-vasektomierten Männern. Allerdings sind solche Untersuchungen noch umstritten. Einige Nachuntersuchungen konnten keine gravierenden Unterschiede finden oder aber machten andere Einflüsse für die Beobachtung geltend wie etwa Umwelteinflüsse, Nahrungsunterschiede oder aber die psychologische Beobachtung, dass sich vor allem solche Männer für eine Vasektomie entscheiden, die von Anfang an eher tiefere Testosteron-Level aufwiesen.
Trotzdem poste ich den Link zu einer Studie hier: https://academic.oup.com/milmed/article/172/6/676/4578118?login=false. Diese Studie bespricht die Ergebnisse bei Männern, bei denen Testosteron vor allem gegen Schmerzen bei Spermagranulomen gut geholfen hat.
Was allerdings einmal zeigt, wie sehr die Urologen ihre Patienten regelrecht betrügen. Denn warum kommt es bei einem Eingriff, der "keine Probleme" geben soll, bei bis zu 60 Prozent (!) der Männern zur Bildung eines Spermagranuloms (die eben sehr schmerzhaft sein können), wie man hier nachlesen kann: https://deximed.de/home/klinische-themen/maennergesundheit/patienteninformationen/hoden/spermagranulom?
Informiert Euch VOR einer Vasektomie!

Samstag, 5. März 2022

NA LOGISCH!

Von einem vom Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom Betroffenen (er hat es allerdings erst einige Wochen und hat dann vielleicht noch Glück, dass es weggeht - aber er ist zu Recht wütend auf seinen Urologen, der auch ihm gesagt hat, dass er vermutlich "einen oder höchstens drei Tage" Schmerzen haben werde) habe ich eine etwas erzürnte Meldung bekommen, er habe hier: https://www.reddit.com/r/Vasectomy/ versucht zu schreiben, dass er nach einer Vasektomie nun schon fast drei Wochen Schmerzen habe - und das sei einfach gelöscht worden; zusätzlich dürfe er nun für sieben Tage dort nichts mehr schreiben.
Ach, ich rege mich über so was schon gar nicht mehr auf: Genau so machen es die Urologen einfach zu oft. Sie haben Webseiten, die sie alle miteinander verlinken, damit sie bei Google eher auftauchen; sie beantworten auf Foren die Fragen von Patienten so, als wären sie kritisch eingestellt, versichern aber sehr unkritisch immer, dass die Vasektomie absolut sicher sei (alles in allem, das habe ich in einem anderen Beitrag schon aufgezählt, hat quasi ein Viertel aller Patienten grössere Probleme, und sei es auch nur für ein zwei Wochen), helfen einander durch Lobbyieren, dass sie ihre Aufklärungsblätter nicht deutlicher abfassen müssen etc. usw.
Ach, sie sind halt Partei. Sie wollen Vasektomien durchführen. Es bringt in kürzester Zeit einen guten Batzen. Warum also sollten sie nicht alles daransetzen, das auch weiterhin tun zu können.
DARUM überrascht mich das überhaupt nicht mehr ...

Freitag, 4. März 2022

EINIGEN MÄNNERN HILFT EINE RÜCKOPERATION

Die Zahlen, wie viele Männer, die am Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom gelitten haben und dann eine Rückoperation durchführen liessen (bei der die durchtrennten Samenleiterenden wieder miteinander verbunden werden) nun schmerzfrei sind, variieren etwas, halt je nach Quelle: Die einzigen Forschungsstudien dazu sprechen von etwa im Schnitt 9 aus 13 Personen - oder ähnlichen Zahlen. Es sieht also gar nicht mal schlecht aus, wenn man nicht zu lange zugewartet hat und an den richtigen Arzt gerät. Denn auch hier gilt: Es gibt Pfuscher und gute Ärzte. Aber ich habe von jenen Männern, die mich mit Schmerzen hier verzweifelt angeschrieben hatten und dann eine Rückoperation vornehmen liessen, bereits mehrere positive Rückmeldungen gehabt. Nicht alle verloren ihren Schmerzen ganz, aber bei jenen, mit denen ich also in Kontakt stand, hat es bei allen zumindest etwas genutzt, hat sich der Schmerz zumindest verbessert. Aber es gibt auch jene, bei denen der Schmerz ganz verschwunden ist. Darum hier der Link auf eine Seite, auf der diese Operationen in mehreren Videos besprochen wird (allerdings eher für Männer, die trotz Vasektomie halt doch oder nochmals Kinder haben möchten): https://www.youtube.com/user/helpingfamiliesgrow/videos.

Donnerstag, 3. März 2022

UND AUCH DIE SIND ETWAS UNGENAU

In der Schweiz gibt es mehrere Anwälte, die sich darauf spezialisiert haben, Patienten bei Klagen gegen Ärzte, die gepfuscht haben, zu unterstützen. Aber ACHTUNG: Viele leben davon, ihren Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen, ohne dass sie juristisch je eine Chance haben. Ganz seriöse Anwälte beanspruchen als Honorar einen Teil jenes Geldes, das man bekommen wird, wenn man gewinnt. Und wenn man mit ihnen verliert, schuldet man den Anwälten nichts. Mein bester Freund hatte zum Glück so einen Anwalt - und hat ja dann auch Recht bekommen und 10'000 Franken Schadenersatz (plus weitere Vergütungen wie die Operationskosten und Folgearztkosten plus sämtliche Gerichts- und eben Anwaltskosten).
Aber heute soll es nicht darum gehen. Sondern um die Aussagen auf der Webseite dieser Schadenanwälte: https://www.schadenanwaelte.ch/bereiche/arztfehler/arztfehler/. Sie schreiben, dass in der Schweiz jährlich etwa 1000 Menschen wegen Arztfehlern sterben. Diese Zahl findet man in den aktuellsten Untersuchungen dazu bei allerlei Vereinigungen (sogar die Ärztevereinigungen geben dies zu). Weiter aber sagen sie, sie schlössen aufgrund einer Studie aus Deutschland, die besagt, dass sechs Mal mehr Menschen wirklich Schaden erleiden, als Fälle juristisch angegangen werden. Und dann überspringen sie leider einen Schritt. Sie sagen nämlich nicht, warum sie auf die Zahl von 10'000 Patienten kommen, die in der Schweiz also jährlich unter Arztfehlern zu leiden hätten.
Das kommt aber so: Der Kassensturz hat herausgefunden, dass in der Schweiz mindestens 4'000 Menschen pro Jahr einen Arzt juristisch angehen, weil schwere Leiden versursacht wurden. Wenn man das also eben mal sechs rechnet, ergibt sich eigentlich sogar eine Zahl von etwa 24'000 möglichen Arztfehlern pro Jahr, die schwere Folgen zeitigen. Allerdings gibt es eine Studie, die besagt, dass etwa die Hälfte all dieser Folgen eben nicht zwingend vom Arzt herrühren und kaum zu vermeiden waren. DARUM also kommen sie auf die Zahl von "mehr als 10'000 Patienten", die schwere Leiden durch Arztfehler davontragen.
Aber auch das ist ja mehr als genug!
Was es für Männer heisst, die eine Vasektomie planen oder an Vasektomiefolgen leiden: Es ist sehr gängig, ja sogar häufig, dass Ärzte Fehler machen. Im Bereich der Urologen bei einer Vasektomie vor allem durch eine ungenügende Aufklärung, was eine Vasektomie alles anrichten kann. Wie häufig es ist, belegen eben solche Zahlen, die von seriösen Quellen stammen.
Drum: Vertraut Ärzten nicht blindlings! Überprüft, was sie sagen. Fragt nach. Lasst Euch möglichst viel schriftlich geben. Wenn ein zu unterschreibendes Aufklärungsblatt nur eine oder allenfalls kaum zwei Seiten hat, ist das zu knapp. Es gibt viele mögliche Folgeschäden - und die nehmen mindestens zwei volle Seiten ein, eher sogar drei, wenn man die Schrift noch lesen können soll.
Falls am Ende Kleingedrucktes steht oder der Arzt Euren Nachfragen ausweichen will: Vertraut ihm nicht mehr und geht zu einem anderen Urologen!

Mittwoch, 2. März 2022

ACHTUNG: NICHT GANZ SERIÖSE QUELLE

Nein, ich sage nicht, dass diese Quelle ganz seriös ist. Aber sie ist mindestens so seriös, wie ein normaler Urologe in der Schweiz seine Patienten (leider) aufklärt: nämlich nie und nimmer so, wie er eigentlich sollte - hätte er als Arzt ein Gewissen.
Also, diese Quelle hier - https://www.drelist.com/blog/testicles-small-vasectomy/ - ist etwa gleich unseriös, aber schwingt auf die andere Seite; sprich: sie macht Angst vor der Vasektomie, während Urologen sie den Patienten nehmen wollen, obwohl sie noch Angst haben sollten.
Zu einzelnen Punkten:
- Nein, Hoden schrumpfen nicht automatisch nach einer Vasektomie. Aber es gibt Studien, die einen Abfall der Testosteron-Werte mit einer Vasektomie verbinden. Und sie gewinnt unter Urologen immer mehr Belege, weil immer mehr vasektomierte Männer viel zu früh zu wenig Testosteron haben (es nimmt mit zunehmendem Alter ab, wenn mann jedoch schon mit 35 viel zu wenig hat, ohne vorher Probleme gehabt zu haben, stimmt etwas nicht). Trotzdem muss es nicht stimmen; es könnte sein, dass Umwelteinflüsse die letzten Jahrzehnte zugenommen haben, die vorher so noch nicht da waren. Aber zu wenig Testosteron ist nicht nur ein Problem für die Hoden, die dann kleiner werden können, sondern kann auch zu Depressionen, Müdigkeit, nachlassender Sex-Lust, Potenzproblemen und einem eher weiblichen Körper führen, etwa zu Brustansätzen o. Ä.
- Schmerzen: Ja, Vasektomien können zu lebenslang bleibenden Schmerzen führen. Knapp 15 Prozent - also 15 Männer von 100 - haben nach einer Vasektomie nach 7 Monaten immer noch Schmerzen, die vorher nicht da waren. Etwa 5 Prozent haben sehr starke Schmerzen, die sehr lange anhalten oder nie mehr weggehen.
- Antikörper: Ja, wer fruchtbar war und eine Vasektomie hat machen lassen, entwickelt Antikörper gegen die eigenen Spermien, da sie sonst im Nebenhoden nicht abgebaut werden. Es ist umstritten, ob diese Antikörper für weitere Krankheiten verantwortlich sein könnten, die Tendenz geht zurzeit eher Richtung: nein.
- Dass eine Vasektomie hingegen Krebs auslöst, ist praktisch als falsch erwiesen. Es gibt nur noch wenige Forschende, die in dieser Richtung weiterforschen.

Dienstag, 1. März 2022

IMMER WIEDER DASSELBE - LEIDER

Leider passiert immer wieder dasselbe: Ein Patient verlässt sich zu sehr auf seinen Arzt. Oder aber man wüsste schon, dass man selbst vielleicht besser noch nachsehen müsste, was Komplikationen bei einer Vasektomie sind, aber man verdängt das halt lieber etwas, schliesslich ist es nicht angenehm, darüber zu lesen. Und darum fragt man also nur beim Urologen selbst nach, ob eine Vasektomie schlimme Folgeschäden haben könne. Ein neuer Betroffener schreibt es so: "Hätte der Urologe mich richtig aufmerksam gemacht, hätte ich eine Vasektomie niemals gemacht. Aber es ist ja nur ein 'schneller und einfacher Eingriff, der sicher ist', und die Chance von Komplikationen seien extrem klein. 'In ein paar Tagen können Sie wieder arbeiten gehen.' HAH! Nach fast 6 Tagen nur Schmerz wirds endlich ein bisschen besser ... Und ich bin so hässig auf mich, dass ich nicht selber Nachforschungen gemacht habe vor dem Eingriff ... ich mache ja sonst IMMER Nachforschungen. Aber dieses Mal hab ich mich total auf den Arzt verlassen. Ich werde das mir nie vergessen."
Drum: Vergesst bitte nicht, dass die Ärzte an einer Vasektomie in extrem kurzer Zeit ein gutes Stück Geld verdienen. Sie haben kein Interesse, auf Komplikationen aufmerksam zu machen. Es sind ja nicht sie, die dann leiden. Und von den Betroffenen meldet sich offenbar die Hälfte aus Schamgefühl nie. Ein weiterer Viertel der Betroffenen hat eher nur leichte Schmerzen (aber wer möchte die haben von einer Operation, die freiwillig ist und 'kein Problem'?). Also wendet sich nur ungefähr ein Viertel der Betroffenen an Schmerzärzte etc. Aber in der Schweiz sind das laut Inselspital Bern immer noch gut 3 bis 5 Prozent (neue Zahlen 2021). - Was eben bestätigt, dass es ungefähr 12 bis 15 Prozent oder mehr Betroffene sind, wie die weltweit umfangreichste Studie herausgefunden hat.
MAN SOLLTE VASEKTOMIEN NICHT MEHR DURCHFÜHREN! ODER NUR NACH EINER WIRKLICH UND EFFEKTIV ALLES AUFKLÄRENDEN BESPRECHUNG.

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WIE ALLES BEGANN

Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte...

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