Mittwoch, 30. Oktober 2019

VIELE GEBEN BEI DIESEN SCHMERZEN EINFACH AUF

Es ist wirklich wie in einem schlechten Film: Wer nach einer Vasektomie Tag für Tag für Tag starke Schmerzen hat, gibt irgendeinmal auf. Ich glaube was die meisten – wie mein Freund – fertig macht, ist das Wissen, dass man es ‹freiwillig› gemacht hat. Allerdings hätte man es kaum gemacht, wenn man einen ehrlichen Urologen gehabt hätte: Wenn einem gesagt worden wäre, dass bis zu 15 Prozent der Männer nach einer Vasektomie Schmerzen entwickeln.
Aber eben; so liest es sich, wenn man(n) bereits sieben Jahre Schmerzen hatte: «At this point I just gave up… it’s been 7 years now and I was hoping the pain would eventually go away… it hasn’t, and the pain comes and goes, but is completely in the way of me having any kind of an active lifestyle, not to mention ruining me and my wife’s sex life. Also, with my change of appetite, I found I put on weight super easy. I went from a size 30” waist to size 36 even though I cut way back on what I eat.» (https://www.postvasectomypain.org/t/vasectomy-7-years-ago-lots-of-pain-what-s-chance-of-fixing-this/4699)

Dienstag, 22. Oktober 2019

SCROTAL PAIN

Die Canadian Urological Association schreibt in ihrem Merkblatt zur Vasektomie zwar auch nicht, dass das Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom nach neueren Studien bei bis zu 15 Prozent der Männern auftritt (einen Beleg für die Studie findet man zum Beispiel hier: http://www.vasectomy-information.com/post-vasectomy-pain-syndrome-scientific-review), aber sie schreiben immerhin, dass «some men have scrotal pain that persists for a few weeks or months. Over time, this usually resolves completely without specific treatment, although rarely this discomfort may persist.» (https://www.cua.org/themes/web/assets/files/patient_info/secured/en/48e-vasectomy_s.pdf) Und der letzte Satz ist natürlich der wichtigste: Es kann also sein, dass diese Schmerzen bleiben. – Und vielleicht noch wichtiger: Sie sagen nicht, WIE man die Schmerzen behandeln kann. Warum? Ganz einfach: Man weiss es nicht.

MAN(N) LASSE SICH NICHT VON DER PARTNERIN DRÄNGEN!

Liebe Männer: Mein Freund wünscht sich jeden Tag, er hätte sich nicht von seiner Partnerin zur Vasektomie drängen lassen (sie hat ihn in seiner Abwesenheit angemeldet und beim Arzt selbst dann auch noch gedrängt; selbst als er sagte, er wolle das lieber nicht tun, reagierte sie unterdrückend, schrie ihn an und stellte ihn massiv unter Druck): Nehmt lieber ein Leben lang ein Kondom, auch wenn das Eure Partnerin nicht will und selbst wenn ihr eine Allergie habt, die zu Juckreiz oder so führt. Ihr werdet Euch sonst – mit den massiven Schmerzen nach einer Vasektomie, falls Ihr zu den vermutlich etwa 5 Prozent gehört, die sie bekommen – jeden Tag wünschen, Ihr wärt so klug gewesen, die Vasektomie nicht zu machen! Denn die meisten Frauen reagieren auf die Untersuchungen, die sagen, etwa zehn Prozent der Männer bekämen solche Schmerzen (siehe hier: https://www.postvasectomypain.org/t/wife-wants-me-to-get-a-vasectomy/1152/2) damit, dass sie einfach sagen, ihr Partner bekäme das bestimmt nicht – und drängen weiter. Und falls es dann doch passiert, verdrängen sie es und werfen ihrem Partner, der mit den starken Schmerzen sich kaum einmal mehr um Kinder kümmern mag, vor, er solle doch mehr für die Familie tun; siehe zu solchen Fällen hier: https://www.postvasectomypain.org/t/wife-wants-me-to-get-a-vasectomy/1152).

ARTIKELSAMMLUNG

Eine Sammlung von wissenschaftlichen Artikeln zum Vasektomie-Folge-Schmerz-Syndrom: https://blog.crankycoder.com/2012/11/04/pvps-journal-articles-from-the-last-20-years/. Die Zahlen der Schmerzpatienten variieren dabei zwischen 0.5 und 43 Prozent! Aber die Studie, die 0.5 nennt, sagt selbst: «0.5-18 Prozent». Und es kommt wohl darauf an, wie stark die Schmerzen sind, wie gut man(n) sie aushält und wie sehr man(n) sich von ihnen das Leben beeinträchtigen lässt.

WAS AUCH IN DER SCHWEIZ GELTEN WÜRDE

In den USA, dem Land, in dem am meisten Forschungen über das Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom durchgeführt worden sind, gibt es den Leitfaden für Urologen bei einer Vasektomie. Darin wird auch festgehalten, dass ein Arzt eine Vasektomie auf keinen Fall erwägen soll, wenn er merkt, dass die Partnerin den Mann drängt. Diese Richtlinien bestehen auch in der Schweiz (von der Urologischen Gesellschaft). Trotzdem hat bei meinem besten Freund die Partnerin VOR DEM UROLOGEN gedrängt; sie hat gesagt: «Jetzt mach das einfach!» Kommt dazu, dass SIE es war, die ihn angemeldet hatte, als er im Ausland weilte. Trotzdem hat der Urologe nie auch nur nachgefragt.

EINMAL MEHR

Einmal mehr: Warum hört man(n) so wenig von den schlimmen Nebenwirkungen einer Vasektomie, die gar nicht so selten sind?
a)    Weil die Ärzte kein Interesse daran haben, wirklich ehrlich zu sein. Oder wie es jemand im Post Vasectomy Pain Forum sagt: «They continue to work in denial because it’s their golden goose procedure.» – Und so ist es: Bei welcher Operation verdienen sie schon 1000 bis 1500 Franken in 20 Minuten, ohne dass die Krankenkassen ihnen je auf die Finger schauen (weil es eben keine kassenpflichtige Operation ist)?
b)    Weil viele Männer sich nicht trauen oder es als unmännlich ansehen, über diese Schmerzen zu klagen: «Men don’t like crying in public about what’s in their pants.» Ebenfalls vom Post Vasectomy Pain Forum.
Dieses Forum hat übrigens gut 1000 aktive User. Aber viele, darunter auch mein bester Freund, melden sich nicht an, weil es ihnen zu kompliziert ist, weil es auf Englisch ist oder weil sie sich sonst durch das, was sie schreiben, verraten würden. Das wollen viele nicht, wie ich durch viele Mails an mich lesen musste. Viele haben vor allem davor Angst, dass sie von ihrer Partnerin verlassen würden, wenn sie erfahren würde, wie sehr sie immer noch darunter leiden. Auch das ist ja bei meinem besten Freund passiert.

Montag, 21. Oktober 2019

UND ES GIBT DEN HUMOR DOCH! STORY IN A NUTSHELL!! 😃

Da nimmt es einer mit Humor. Was ihn nicht dran hindert, auf den Urologen stinksauer zu sein. Wie auch nicht, wenn der einem den Humor um gut ein paar entscheidende Millimeter kürzt?

Dienstag, 15. Oktober 2019

SPASS DARF AUCH MAL SEIN – SPASS?

Im drittletzten Blogeintrag beklagt sich ein Mann, dass man wirklich auf sich allein gestellt bleibe, «when things go south». Ja, ob die Dinge nun ‹abwärts› gehen oder ‹nach Süden› oder ‹’gen Italien›: Wer Schmerzen im Hodenbereich nach Vasektomie bekommt, hört oft nur: «Aber du hättest es ja nicht tun müssen!» – Klar, das mag sein; aber wer seiner Partnerin etwas Gutes tun will UND vom Urologen belogen wird, der kann halt von Anfang an nicht richtig einschätzen, wie gefährlich eine Vasektomie eben ist. Gerade im 2019 hat auch in der Schweiz ein Mann wieder beide Hoden verloren und wäre beinahe gestorben, weil sich ein Gangrän entwickelt hat. DAS erwähnt fast kein Urologe, selbst wenn man(n) danach fragt!

Donnerstag, 10. Oktober 2019

SIND SIE TEUFLISCH GIERIG – ODER NUR IGNORANT?

Hätte ich so eine Frage vor drei Jahren gelesen, hätte ich nur laut gelacht. Aber inzwischen tue ich das nicht mehr. Ich kann es nicht mehr, seit mein bester Freund über zwei Jahre lang jeden Tag Höllenschmerzen leidet – und das nur, weil ein Urologe, dem nach einem Jahr bewiesen (juristisch erwiesen!) worden ist, dass er das Post-Vasektomie-Schmerz-Syndrom gekannt hatte, da er schon mehrere Patienten ‹betreute›, die dieses Schmerzsyndrom nach einer Vasektomie bei ihm bekamen und sich bei ihm meldeten, dass dieser Urologe willentlich meinen besten Freund angelogen hatte.
Doch man darf immerhin wirklich annehmen, dass es Urologen gibt, die dem Phänomen noch nicht wissend begegnet sind, da es in der Ärzte-Community generell eher verleugnet wird und die Symptome abgetan werden als psychisch oder aber als eine Erscheinung, die nichts mit einer Vasektomie zu tun haben. Drum also solche Fragen wie auf dieser Plattform: https://www.postvasectomypain.org/t/are-they-evil-or-just-ignorant/4705.

Aber wenn man(n) diese Plattform sich etwas genauer anschaut, merkt man, dass diese Schmerzen nach Vasektomie KEIN SELTENES PHÄNOMEN SIND!

Mittwoch, 9. Oktober 2019

WEITERER ARZT, DER VERSUCHT, ‹EHRLICH› SEIN

Auf seiner Webseite (https://www.theturekclinic.com/blog/truth-no-scalpel-post-vasectomy-pain-is-a-vasectomy-painful/) versucht dieser Urologe den Männern Mut zu machen: FALLS sie die No-Skalpel-Methode wählen (sonst sieht es noch schlechter aus), und falls sie die möglichen Schmerzen während der Operation nicht mitrechnen, und FALLS sie die Schmerzen in den ersten Wochen nicht mitzählen, und FALLS sie nicht zu den bis zu 5 Prozent der Männer gehören, die ‹nur› Schmerzen wegen eines Granuloms haben (das kann mehrere Monate danach auftreten, gibt er zu), und FALLS sie nicht eine Epididymitis bekommen (immerhin 1 Prozent erwähnt er), und FALLS sie nicht «Congestive Pain» haben (auch hier erwähnt er 1 Prozent), und FALLS sie nicht zu den blöden Fällen gehören, wo der Schmerz sowieso ein Leben lang bleibt (das sei unter 1 Prozent, sagt er) … – FALLS sie also nicht zu den mindestens etwa 8 Prozent gehören, die noch mindestens monatelang Schmerzen haben, DANN sei alles gut gegangen.
WOW!
Also kann man ganz schön beten, dass man nicht zu den fast 10 Prozent gehört, die Monate später oder ein Leben lang Schmerzen haben! Falls diese geringe Zahl bei diesem Urologen überhaupt stimmen. Denn wie schon oft auf diesem Blog: Die weltweit umfassendste Studie kommt zum Schluss, dass nach sieben Monaten noch 14.7 Prozent der Männer neue Schmerzen haben, bei einigen bleiben sie ein Leben lang. Und dass neuerdings belegt ist, dass vasektomierte Männer eben DOCH eher Prostatakrebs bekommen (siehe hier: https://vasektomie-gegner.blogspot.com/search?q=prostata), das erwähnt dieser ‹ehrliche› Urologe auch nicht.

Der Anstoss zu diesem BLOG

WIE ALLES BEGANN

Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte...

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