Donnerstag, 25. November 2021

DIE MELDUNG UND WAHRNEHMUNG VON ARZTFEHLERN MEHREN SICH

Die Ärzte sind keine Götter in Weiss mehr. Das sagt heute in der Tageszeitung 'Bund' die Präsidentin der FMH, des Schweizer Ärzteverbandes. Drum würden heute Fehler der Ärzte eben viel eher gemeldet und auch publik gemacht. Nur mit der Ahndung hapert es wirklich immer noch extrem. Denn noch immer gilt, was der Kassensturz, eine Konsumentenschutz-Sendung und ein -Magazin, festhielt: Von im Jahr 4000 bis 5000 Ärzten, denen fehlerhaftes Verhalten vorgeworfen wird, werden 3 bis 4 verurteilt. Und da meist auch nur zu leichten Strafen. - Ja, das Krasse ist, dass einmal verurteilte Ärzte, die in einem Kanton das Patent verlieren, sich einfach in einem anderen Kanton wieder darum bewerben können. Das findet die Präsidentin des FMH zwar eigentlich "inakzeptabel", angegangen wird das Problem aber kaum.

Ich fasse hier heute einige Fehler, auf die in letzter Zeit aufmerksam gemacht wurde, zusammen:

1) Zum Beispiel hat in Zürich ein Pfusch-Arzt nicht nur Patienten belogen und betrogen, sondern sogar - im Zusammenhang mit Zahlungen während des Corona-Lockdowns - die Behörden. Er ist ein leider allzu deutliches Beispiel für einen Arzt, der nurmehr auf seinen Profit aus ist: https://www.20min.ch/story/zuercher-pfusch-schoenheitschirurg-zockte-behoerden-ab-und-hinterliess-traumata-342781791480
2) Oder in Bern erlitt im Inselspital eine Frau nach der Geburt eine Schädigung durch eine viel zu hohe Insulin-Injektion, weil die zuständige Assistenz-Ärztin lieber telefonierte, als sich um die Patientin zu kümmern, und der Nephrologe war nicht einmal mehr an Ort und Stelle, um die Wirkung wenigstens ein Mal zu kontrollieren; die Frau erlitt schwere Hirnschäden und starb später in der Reha. Die Bestrafung beschränkt sich auf Geldstrafen, die zudem noch 'bedingt' sind; sprich: Werden die Betroffenen nicht offiziell rückfällig, müssen sie nicht einmal die zahlen: https://www.20min.ch/story/frau-erleidet-nach-geburt-wegen-insulin-ueberdosis-schwere-hirnschaeden-580670473410
3) Generell die Rückbesinnung auf die Heilkunst, statt eine Gesinnung auf Profit kritisieren in der Corona-Zeit deutsche Ärztinnen und Ärzte, die sich für eine Deklaration zusammengetan haben: https://www.stern.de/gesundheit/aerzte-appell-im-stern--die-titelgeschichte-zum-nachlesen-8902860.html

Was uns hier - also nicht mich, aber die betroffenen Männer (leider) auch interessieren muss, ist die Tatsache, dass in der Schweiz, zumindest gegen Ärzte, keine Sammelklagen erlaubt sind. Also selbst wenn ein Urologe immer wieder dasselbe Märchen erzählt hat, dass es das Post-Vasektomie-Syndrom nicht gebe, können nicht zwei oder mehr Geschädigte zusammen klagen. So kosten Verfahren immer zuerst einmal viel, bevor man(n) eventuell (man muss es ja auch irgendwie belegen können, was vor allem hinsichtlich der falschen Aufklärung schwierig ist) Geld erhält.
Denn der heutige Artikel im 'Bund' sagt eben auch, dass es den meisten Patienten "weniger um Kunstfehler [die können ja immer passieren], als um schlechte Aufklärung und miserable Betreuung" gehe (Patienten sind also durchaus einsichtig und verständnisvoll). Und genau das ist ja hier bei den Urologen der Fall. Sie verschweigen einfach, dass eine Vasektomie zehn bis zwanzig zum Teil drastische Nebenwirkungen haben kann. Und das ist - auf schlecht Deutsch, aber mehr haben sie nicht verdient - eine Sauerei!

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