Donnerstag, 5. Oktober 2017

REAKTIONEN, NUMMER 4

«Bei mir traten nach der OP (Chefarztbehandlung im Krankenhaus) Schmerzen in der linken Hodensackseite auf, die bis heute (3/4 Jahr nach dem Eingriff) nicht verschwunden sind (inzwischen chronisch). Mittlerweile mehrere Arztbesuche, die Reaktionen gehen in Richtung Schulterzucken. Der Urologe, der die OP durchgeführt hat, spricht von einer Nervenreizung, ausser Betäubungsspritzen in den Hodensack fällt ihm momentan nichts Besseres ein, da eine erneute OP das Ganze noch verschlimmern könnte. Ich war heute beim Chirurgen, der schlug vor, den Nerv, der zum Hodensack führt, zu kappen (aus Arztbericht: ‹Neurolyse der N. inguinalis›). Für Verhütung ist das alles ein verdammt hoher Preis, zumal es ja wesentlich nebenwirkungsärmere Varianten gibt! Ich weiss nicht, wie gross die Wahrscheinlichkeit ist, mit derartigen Problemen konfrontiert zu werden, aber alleine schon sich dem Risiko auszusetzen, ist es nicht wert. Wäre ich vor der OP über derartige Risiken vernünftig aufgeklärt worden, hätte ich den Eingriff nicht durchführen lassen.
Zur Ergänzung hier noch ein Auszug aus Wikipedia (Stand 30.06.2008), den ich leider erst nach dem Eingriff gefunden habe: ‹Vasektomie hat sich in den vergangenen Jahren als längst nicht so ungefährlich und problemlos herausgestellt, wie sie im allgemeinen als Verhütungsmittel beworben wird. Bei dem Post-Vasectomy Pain Syndrom handelt es sich um chronische Schmerzen im Hoden, die bei etwa 5% bis 33% vasektomierter Männer auftritt und durch ein Zusammenwirken von testikularem Rückdruck, chronischer Entzündung, Fibrose und Nerveinklemmung des verhärteten Gewebes hervorgerufen wird.›
Vor diesem Hintergund müsste der Aufklärungbogen, den man vor der OP unterzeichnet, eigentlich folgenden Satz enthalten: ‹Es besteht die Möglichkeit, dass durch die Vasektomie starke Schmerzen im Hodensack verursacht werden, die auch chronisch (= lang andauernd) werden können. Im Falle der Chronifizierung besteht nach derzeitigem Kenntnisstand keine verlässliche Methode, den Schmerz wieder zu beseitigen. Sie müssen also damit rechnen, evtl. den Rest Ihres Lebens mit diesen Schmerzen konfrontiert zu sein.› Ein solcher Satz wäre in meinen Augen eine dem Risiko entsprechende Aufklärung, die auch vom medizinischen Laien verstanden werden kann. Mann lässt diesen Eingriff eigentlich nur machen, da er ihm – meiner Meinung nach zu Unrecht – als völlig problemlos verkauft wird.» Spezialist

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