Montag, 29. Januar 2018

BLOSS EIN WUNDSCHMERZ?!

Ein Patient, der eine Vasektomie machen lassen wolle, dann aber unter anderem auf diese Seite stiess, meldete dem Urologen, dass er doch lieber verzichte, weil das Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom bei sicher mindestens 5 Prozent der Männer nach dem Eingriff auftrete. Der Arzt antwortet: «Das Post-Vasektomie-Schmerz-Syndrom ist eine unspezifische, nicht näher beschriebene Komplikation nach Vasektomie. In der EAU, die [recte: der] europäischen Gesellschaft für Urologie, werden Werte um 1 % genannt. Es muss festgehalten werden, dass es sich hier um einen anhaltenden postoperativen Wundschmerz handelt.» (Januar 2018)
Also: ERSTENS sagen die erwähnten Richtlinien, dass sich 1 bis 14 Prozent der vasektomierten Männer wegen eines Post-Vasektomie-Schmerzsyndroms behandeln lassen (siehe https://www.srf.ch/play/tv/puls/video/vasektomie---nicht-immer-so-harmlos-wie-versprochen?id=866b9a06-7cb0-4c86-9aa2-529792afcb3f&station=69e8ac16-4327-4af4-b873-fd5cd6e895a7), nicht 1 Prozent. Aber das ist die ‹Wahrheit› der Urologen.
ZWEITENS: Wenn es eine unspezifische, nicht näher beschriebene Komplikation ist, warum weiss dieser Urologe dann, dass es ein Wundschmerz ist?

LASST KEINE VASEKTOMIE MACHEN, SOLANGE IHR NICHT ERKLÄRT BEKOMMT, DASS MINDSTENS FÜNF PROZENT DER MÄNNER DANACH EIN SCHMERZSYNDROM ENTWICKELN.

Mittwoch, 24. Januar 2018

REAKTIONEN, NUMMER 5

«Es ist sehr zweifelhaft, dass auf Blutungen Entzündungen usw. hingewiesen wird, aber nicht auf das Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom, obwohl der Prozentsatz einer Blutung etc. niedriger ist als der eines Post-Vasektomie-Schmerzsyndroms. Dass diese Komplikation passiert wird einfach verschwiegen. Dass der Urologe meine Entscheidung bedauert, kann ich auch nachvollziehen. So schnell würde ich auch gerne mein Geld verdienen. Ich wünsche den Leidensgenossen alles Gute und möchte mich dafür bedanken, dass sie so offen über ihre Probleme nach dem Eingriff schreiben. Das hat mich davon abgehalten, den gleichen Fehler zu machen.» pk

Dienstag, 23. Januar 2018

BELEG DER ERLAUBTEN NICHT-AUFKLÄRUNG

Liebe Schweizer Männer (eine Vasektomie betrifft halt Männer): Jetzt habe ich es schriftlich von der Basler Versicherung: «Betreffend Post-Vasektomie-Syndrom kann bemerkt werden, dass […] in der Praxis […] dieses Problem nicht explizit erklärt wird.» (Brief an mich vom 15.01.2018) – Da steht es also schwarz auf weiss, dass darüber nicht informiert werden muss, obwohl es mindestens 5 Prozent der Männer trifft!

Mittwoch, 10. Januar 2018

AUGENSCHÄDEN NACH FREIWILLIGEM LASERN ZUM VERGLEICH

Gestern habe ich mit meiner Augenärztin über das Phänomen Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom diskutiert. Sie meinte, es gäbe auch bei den Augen etwas Ähnliches. Wie bei den Urologen und der Vasektomie, werde auch bei Laser-Korrekturen der Augen nicht ganz sauber aufgeklärt. Wenn man die Ärzte frage, die solche Laser-Korrekturen anböten, hiesse es immer, alle würden überglücklich die Praxis verlassen, weil sie keine Brille mehr brauchten.
Bei ihr jedoch landeten dann alle anderen Fälle:
A)   Jene, die in der Netzhaut einen Schaden hätten, weil beim Lasern ein Fehler passiert sei.
B)   Jene, die dann extrem trockene Augen hätten. Darauf würden die Laser-Anwender wie viele Urologen beim Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom auch sagen, das bildeten sich diese Patienten nur ein, das sei alles psychosomatisch.
C)   Jene, die Schmerzen hätten. Denn auch nach einer Laser-Operation gäbe es einen Prozentteil von Patienten, die neu Schmerzen entwickelten.
Alles in allem rede man da auch von mindestens 5 Prozent Betroffenen, die diesen Eingriff lieber nie gemacht hätten. Aber auch hier sei es sehr schwierig, eine genaue Aufklärung durchzusetzen.

ZAHLEN VON DER UNTERLEIBSSPEZIALISTIN


Weil alles immer ein wenig ungenau ist, alles bei jeder Studie davon abhängt, wo man welche Komplikationen einer Operation und starke Schmerzen wie misst, habe ich mich an die Unterleibsschmerzspezialistin des Universitätsspitals Bern gewandt. Bei ihr landen all jene Schmerzfälle, die mit dem Unterleib zu tun haben, wenn es nicht noch eine spezifischere Anlaufstelle gibt.
Von ihr wollte ich nun wissen, wie viel Prozent der Männer, die sich im Kanton Bern oder in der Umgebung Bern vasektomieren lassen, in ihrer Sprechstunde wären. Ihre Antwort ist mehrteilig:
Erstens gäbe es etwa 1 Prozent von solchen Männern, die nach einer Vasektomie neue Schmerzen entwickelten und mit der Diagnose Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom bei ihr in Behandlung stünden.
Dann gäbe es noch mindestens 1 bis 2 Prozent von Männern, die einfach wegen Unterleibsschmerzen zu ihr geschickt würden, bei denen sich dann aber herausstelle, dass sie vor Kurzem oder zumindest noch im Zeitraum, der möglich ist, um nach der Vasektomie ein Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom zu entwickeln (2 bis 3 Jahre), eben eine Vasektomie hätten durchführen lassen.
Was noch höher sein müsse, sei die Dunkelziffer. Sie rechne mit nochmals 2 bis 3 Prozent von Männern, die gar nie zu ihr in die Sprechstunde kämen, weil eine falsche Diagnose gestellt worden sei, wo man von einer chronischen Epididymitis oder anderem ausgehe, dabei hätten sie eigentlich einen Vasektomie-Schaden.
Gefragt, eine endgültige Zahl zu nennen, wie hoch hierzulande die Gruppe der Männer sei, die ein Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom entwickelten, meinte sie: Circa 5 Prozent der Männer. Wobei der Schmerz bei einem Teil nach verschiedenen Folgebehandlungen und/oder Folgeoperationen sich noch legt.

Der Anstoss zu diesem BLOG

WIE ALLES BEGANN

Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte...

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