Donnerstag, 25. November 2021

WIEDER EINMAL EIN ARTIKEL, DER ALTERNATIVEN AUFZÄHLT

Bereits einige Zeit her ist es, dass ein Artikel fragt, warum es denn immer noch keine Pille für den Mann gebe - und ihm daher bloss ein Kondom oder die Vasektomie zur Verfügung stehe. Man(n) sehe dort selbst: https://www.spiegel.de/gesundheit/sex/warum-gibt-es-noch-keine-pille-fuer-den-mann-a-16c71d41-3c6c-4d78-bcd3-8da16cc89801
Das Fazit lautet auf jeden Fall: Einige Verhütungsmittel für den Mann sind nur Humbug. Andere  haben noch einen langen Weg vor sich. Aber manche scheinen kurz vor dem Durchbruch zu stehen. Darunter eine Pille (Nebenwirkungen: eventuell leichte Gewichtszunahme und mehr Lust auf Sex) oder eine Hormonspritze (dort gibt es mehrere Nebenwirkungen, aber die meisten sind weniger schlimm als bei der Pille für die Frau; allerdings wurde die zu einer Zeit zugelassen, in der es noch einfacher war, eine Zulassung zu erhalten).

DIE MELDUNG UND WAHRNEHMUNG VON ARZTFEHLERN MEHREN SICH

Die Ärzte sind keine Götter in Weiss mehr. Das sagt heute in der Tageszeitung 'Bund' die Präsidentin der FMH, des Schweizer Ärzteverbandes. Drum würden heute Fehler der Ärzte eben viel eher gemeldet und auch publik gemacht. Nur mit der Ahndung hapert es wirklich immer noch extrem. Denn noch immer gilt, was der Kassensturz, eine Konsumentenschutz-Sendung und ein -Magazin, festhielt: Von im Jahr 4000 bis 5000 Ärzten, denen fehlerhaftes Verhalten vorgeworfen wird, werden 3 bis 4 verurteilt. Und da meist auch nur zu leichten Strafen. - Ja, das Krasse ist, dass einmal verurteilte Ärzte, die in einem Kanton das Patent verlieren, sich einfach in einem anderen Kanton wieder darum bewerben können. Das findet die Präsidentin des FMH zwar eigentlich "inakzeptabel", angegangen wird das Problem aber kaum.

Ich fasse hier heute einige Fehler, auf die in letzter Zeit aufmerksam gemacht wurde, zusammen:

1) Zum Beispiel hat in Zürich ein Pfusch-Arzt nicht nur Patienten belogen und betrogen, sondern sogar - im Zusammenhang mit Zahlungen während des Corona-Lockdowns - die Behörden. Er ist ein leider allzu deutliches Beispiel für einen Arzt, der nurmehr auf seinen Profit aus ist: https://www.20min.ch/story/zuercher-pfusch-schoenheitschirurg-zockte-behoerden-ab-und-hinterliess-traumata-342781791480
2) Oder in Bern erlitt im Inselspital eine Frau nach der Geburt eine Schädigung durch eine viel zu hohe Insulin-Injektion, weil die zuständige Assistenz-Ärztin lieber telefonierte, als sich um die Patientin zu kümmern, und der Nephrologe war nicht einmal mehr an Ort und Stelle, um die Wirkung wenigstens ein Mal zu kontrollieren; die Frau erlitt schwere Hirnschäden und starb später in der Reha. Die Bestrafung beschränkt sich auf Geldstrafen, die zudem noch 'bedingt' sind; sprich: Werden die Betroffenen nicht offiziell rückfällig, müssen sie nicht einmal die zahlen: https://www.20min.ch/story/frau-erleidet-nach-geburt-wegen-insulin-ueberdosis-schwere-hirnschaeden-580670473410
3) Generell die Rückbesinnung auf die Heilkunst, statt eine Gesinnung auf Profit kritisieren in der Corona-Zeit deutsche Ärztinnen und Ärzte, die sich für eine Deklaration zusammengetan haben: https://www.stern.de/gesundheit/aerzte-appell-im-stern--die-titelgeschichte-zum-nachlesen-8902860.html

Was uns hier - also nicht mich, aber die betroffenen Männer (leider) auch interessieren muss, ist die Tatsache, dass in der Schweiz, zumindest gegen Ärzte, keine Sammelklagen erlaubt sind. Also selbst wenn ein Urologe immer wieder dasselbe Märchen erzählt hat, dass es das Post-Vasektomie-Syndrom nicht gebe, können nicht zwei oder mehr Geschädigte zusammen klagen. So kosten Verfahren immer zuerst einmal viel, bevor man(n) eventuell (man muss es ja auch irgendwie belegen können, was vor allem hinsichtlich der falschen Aufklärung schwierig ist) Geld erhält.
Denn der heutige Artikel im 'Bund' sagt eben auch, dass es den meisten Patienten "weniger um Kunstfehler [die können ja immer passieren], als um schlechte Aufklärung und miserable Betreuung" gehe (Patienten sind also durchaus einsichtig und verständnisvoll). Und genau das ist ja hier bei den Urologen der Fall. Sie verschweigen einfach, dass eine Vasektomie zehn bis zwanzig zum Teil drastische Nebenwirkungen haben kann. Und das ist - auf schlecht Deutsch, aber mehr haben sie nicht verdient - eine Sauerei!

Samstag, 13. November 2021

JETZT STEHT ES (FAST) ÜBERALL

Nachdem ich im letzten Beitrag auf die Kommentare eines 20-Minuten-Artikels hingewiesen habe, ist die Sache nun praktisch in allen Zeitungen erschienen (etwa hier: https://www.20min.ch/story/insider-berichten-ueber-pfusch-faelle-an-schweizer-spitaelern-942158691264): Offenbar geschehen in der Schweiz in der Medizin-Branche viel mehr Fehler, als man so meinen sollte - und vor allem werden sie nicht schweizweit in einem zusammengefassten System erfasst.
Dadurch ist es schwierig, schon nur genauere Zahlen zu nennen, geschweige denn die Grade der verschieden starken Pfuschs zu beschreiben oder eben schweizweit aus den Fehlern zu lernen.
Und was unser Bild hier über die Urologen festigt: Kaum jemand, der einen Fehler begangen hat, muss mit Konsequenzen rechnen, auch wenn der Fehler gravierend war und am Arzt und seiner Unvorsichtigkeit alleine liegt/lag.

Donnerstag, 11. November 2021

SKEPTISCH - TROTZDEM

Ich würde zwar skeptisch sein bei all den Meinungen, die ja jede und jeder schreiben kann, wie sie oder er will. Aber all die Fehler, die vermutlich in irgendeiner Weise eben doch in der Schweiz mal passiert sind, zeigen schon auf, dass im Gesundheitswesen generell etwas schiefläuft.

Dienstag, 2. November 2021

HOFFNUNG IN DER SCHWEIZ FÜR MÄNNER MIT VASEKTOMIE-SCHMERZEN

Bislang hat es in der Schweiz kaum einen Arzt gegeben, der eine Rückoperation einer Vasektomie (eine sogenannte Refertilisierung) ausgeführt hätte, weil der Mann horrende Schmerzen nach einer Vasektomie gehabt hätte. Wenn es darum ging, weil man(n) sich das mit den Kinder anders überlegt hatte, dann schon. Aber Urologen hatten Angst, dass bei einer Refertilisierung aufgrund Schmerzen noch mehr Schaden angerichtet werden könnte.
Dabei wird bei Studien in Ländern, die dabei weiter sind als die Schweiz, etwa in den USA, mittlerweile seit Jahren davon ausgegangen, dass Post-Vasektomie-Schmerzen zwei hauptsächlichen Gründe haben werden: Entweder kommt es von neuropathischen Schmerzen, weil in dem Gebiet der Operation eine Vielzahl feinster Nerven durch den Körper gehen, die dann verletzt werden und dann Schmerzen senden; hierzu würde auch der Phantom-Schmerz gehören, also jene Männer, die Schmerzen haben, weil ihr Körper das kleine Stück Samenleiter, das herausgeschnitten wurde, als fehlend meldet.
Die andere Gruppe Männer mit Schmerzen nach einer Vasektomie kommt - so schon mehrere Studien - von den noch produzierten Spermien (im Hoden), die sich dann stauen, weil sie eben durch die gekappte Leitung (Samenleiter wird ja durchtrennt) nicht mehr rauskönnen. Dies gibt dann eher das Gefühl von "platzenden Eiern", also wirklich eine Art Staugefühl; dazu können auch die Hoden beziehungsweise die Nebenhoden effektiv etwas anschwellen.
Leidet man an der zweiten Art der Schmerzen, hilft die Refertilisierung bei mehr als der Hälfte der rückoperierten Fälle. Aber wie gesagt wurde diese Operation bislang in der Schweiz nur selten ausgeführt (falls man ehrlich war und eben sagt, es sei nicht wegen eines erneuten Kinderwunsches).
Nun gibt es offenbar in Frauenfeld einen Urologen, der bereit ist, genau dies zu tun. Der eine betroffene Mann, der mir dies heute meldet, wird die Rück-OP also angehen - und ich darf dann hier darüber berichten. Im Moment freut er sich einfach, dass endlich jemand eingewilligt hat, diese doch schwierige Operation zu übernehmen.

Der Anstoss zu diesem BLOG

WIE ALLES BEGANN

Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte...

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