Freitag, 10. Dezember 2021

5000 EURO FÜR EIN FÄLSCHLICHERWEISE AMPUTIERTES BEIN

Ich weiss, dass man mir hier vorwerfen könnte, ich sei ein wenig extrem. Ich müsse doch verstehen, dass Ärzte teilweise unter Stress litten und auch Fehler einfach passierten.
Aber das ist es gar nicht, was ich hier meistens beklage. Ich beklage bei der Vasektomie und ganz allgemein bei Eingriffen, vor allem bei elektiven Operationen (= nicht zwingend notwendigen Eingriffen), dass die Ärztin oder der Arzt den Patienten vielfach zu wenig aufklärt. Oder eben wie beim Post-Vasektomie-Schmerz öfter als man denken würde einfach eine häufige Nebenwirkung (14.7 Prozent aller vasektomierten Männer haben sieben Monate nach dem Eingriff noch einen Schmerz, den sie vorher nicht hatten - laut der weltweit grössten Studie) verleugnen.
Und wenn ich obendrein noch etwas beklage, dann ist es der Hohn, den man solchen Patienten antut, wenn man selbst bei nachgewiesenem Versagen des Arztes nur wenige Tausend Franken oder Euro erhält - für einen Schaden, der einem ein Leben lang quält.
So geschehen gerade wieder bei einem Patienten in Österreich, dem für ein falsch amputiertes Bein gerade mal 5000 Euro zugesprochen worden sind. Wenn er auch kurz darauf verstorben ist, so finde ich das nicht gerecht. Und auch nicht, dass die Strafe in einer zusätzlichen Busse von gerade einmal 2700 Euro besteht, davon die Hälfte auf Bewährung. Das heisst im Klartext: Das Geld an den Patienten zahlt eh die Versicherung. Und von der Busse muss die verantwortliche Ärztin die Hälfte bezahlen, also 1350 Euro für ein falsch amputiertes Bein - das allein auf ihr Versagen zurückzuführen ist. (Siehe https://www.welt.de/vermischtes/article235407966/Chirurgin-amputierte-falsches-Bein-2700-Euro-Strafe.html)

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