Mittwoch, 27. Mai 2020

ES GIBT AUCH DIE MILDEREN FÄLLE

Ein Mann beschreibt auf einem der grössten amerikanischen (in den USA ist im internationalen Vergleich gesehen die Vasektomie weit verbreitet) Blogs, dass er zwar nach der Vasektomie länger  zur körperlichen Erholung gehabt habe, als die Ärzte ihm sagten (drei Tage sind fast immer falsch), nämlich mehrere Monate, dass der Schmerz in dieser Zeit aber nicht extrem war, einfach störend. Trotzdem könne er - was ihn am meisten belaste - nicht mehr gut mit seinen Kindern spielen, weil jede leichte Berührung der Hoden, was vorher kein Problem gewesen sei, ihm unglaubliche Schmerzen bereite. Auch durchzucke ihn beim Schlafen öfter ein Schmerz und wecke ihn auf, dann nämlich, wenn er auf die Hoden zu liegen komme.
Sein Rat an alle ist dann auch: Obwohl es nicht die totale Hölle gewesen sei, würde er "easily not have gotten the procedure"! (https://www.postvasectomypain.org/t/my-vasectomy-experience/5013)

Sonntag, 17. Mai 2020

UND EINMAL MEHR UND WIE IMMER MEHR UND MEHR

Der Name sagt eigentlich schon alles: regretthesnip also REGRET THE SNIP also "Ich bereue den Schnitt", sprich: die Vasektomie. Warum? Weil er, der hier zwei Wochen nach der Vasektomie berichtet (https://www.postvasectomypain.org/t/two-weeks-in-please-i-need-some-advise/4616), fürchterliche ("I'm crippled in pain") Schmerzen hat. Nachdem ihm sicherlich - wie allen - quasi versprochen wurde, dass er "höchstens drei Tage" etwas Schmerzen haben werde. Jetzt aber muss er schreiben: "I've never experienced pain like this before." Und hat einen Urologen, der alles abstreitet, das kennt man in den USA genauso wie hier, leider: "I go back to the guy that performed the surgery and he's trying to tell me that I'm not swollen, and things look good. My balls are literally twice the size they were, and do not fit in between my legs anymore." - Es macht Opfer schon wütend, wie sehr diese Ärzte einfach alles von sich wegschieben!
Dabei hatte speziell dieser Mann schon Erfahrung mit chronischen Gesundheitsproblemen und scheint kein Weichei (!) zu sein, schreibt er doch: "Yeah I’m no stranger to controlling heavy anxiety, I’ve got really bad tinnitus from brain trauma. Basically I have screaming in my brain 24/7, it’s caused me many issues over the years." Trotzdem, also trotz dieser Vorgeschichte, wurde er vom Urologen nicht vor dem Eingriff gewarnt (solche schon bestehenden Gesundheitsprobleme haben sich als Marker herausgestellt, dass man eher Probleme entwickelt nach einer Vasektomie): "If 1 person warned me about this, I wouldn’t have done it. I knew there were risks but the numbers are bad, the guy that performed my surgery had 19 people the day that I had mine done!! Statistically there was probably another guy the same day as me now in a similar situation to mine. I don’t know how these doctors do it. All it would take for me is one, and I would be out of the business, I don’t care how much it costs me. Seems all a little nuts to me." Ja, wirklich: Wie leben diese Urologen eigentlich mit sich selbst? Das höre ich hier immer wieder in Mails an mich.

Krass auch, dass einer der antwortenden Männer (Kyvas) dieses Forums starke Schmerzen durchaus kannte - aber dennoch schreibt, dass diese spezifischen Post-Vasektomie-Schmerzen schlimmer seien als alles zuvor; es habe sein Leben völlig zerstört. (Siehe dort, ich mag gerade nichts mehr darüber schreiben; wenn ich an meinen Freund denke, werde ich nur wütend und frustriert ...)

Montag, 4. Mai 2020

SCHWEIZER UROLOGEN SCHON VOR 2005 ÜBER HODENSCHMERZEN IM ZUSAMMENHANG MIT VASEKTOMIEN BEFRAGT

2004 wurde an alle Mitglieder der Schweizerischen Gesellschaft für Urologie (Swiss Urology) ein Fragebogen versendet, wo die Ärzte über ihre Behandlungsmethoden bei chronischen Hodenschmerzen befragt wurden. Wichtig ist hier nicht mal so sehr, was sie dazu antworteten, sondern dass der Fragebogen auch die Frage enthielt, ob diese Männer mit chronologischen Hodenschmerzen eine Vasektomie hinter sich hatten. Was nichts anderes heisst als: Wenn man als Urologe ein wenig nachdachte, musste einem danach bewusst sein, dass es zumindest möglich ist, dass chronische Hodenschmerzen von einer Vasektomie herrühren konnte, vor allem nachdem die Studie ausgewertet und veröffentlicht worden war: Denn es wurde durch die Studie klar, dass die gängigste Ursache für diese Schmerzen tatsächlich eine vorausgegangene Vasektomie war. Bis dahin konnte jeder Urologe denken, das sei vor allem bei seinen Patienten der Fall gewesen oder sogar blosser Zufall. Nach 2005 jedoch war klar, dass dies gesamtschweizerisch so war.
Die Ergebnisse der Studie findet man hier: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15925078

Samstag, 2. Mai 2020

EMPFEHLUNG AN UROLOGEN BEREITS 2001

Das "Postgraduate Medical Journey" (https://pmj.bmj.com/content/77/912/656) gibt Urologen Ratschläge hinsichtlich möglicher juristischen Klagen nach einer Vasektomie (von wegen: "Ich habe nichts gewusst davon ...!"): Sie schreiben, dass Klagen aufgrund Problemen nach einer Vasektomie die Hauptmasse der juristischen Fälle ausmache gegen "General Practitioners", die am Patienten eine kleinere Operation vorgenommen hätten und dabei wichtige Informationen vergessen beziehungsweise unterlassen haben.
Das Problem mit chronischen Hoden-Schmerzen sei inzwischen wirklich bekannt und komme auch genug oft vor, dass es bei der Aufklärung vor dem Eingriff unbedingt erwähnt werden müsse. Das Problem sei schwierig zu behandeln und Nachfolgeeingriffe bereiteten oft eher noch mehr Probleme. Eine Studie belege, dass Post-Vasektomie-Schmerzen die höchste unerwünschte Nebenwirkung (die auch noch spät, also Jahre nach dem Eingriff, kommen könne) des Eingriffs sei und bei etwa 18.7 Prozent (!) der Operierten auftrete. Was bei etwa 2.2 Prozent der Männer das Leben nachhaltig negativ beeinflusse und zu einer deutlichen Lebenswohlfühleinbusse führe. Überhaupt seien mindestens 9.3 Prozent der Männer im Nachhinein mit der Operation unzufrieden, wovon ein Drittel angebe, dass es an den Schmerze liege (also = 3.1 Prozent). Und das Journal kommt zum Schluss: "Those performing a vasectomy are under an obligation to ensure that patients requesting the operation are aware of the risk."

Das wirklich Perverse am Artikel (abgesehen davon, dass er eben bereits 2001 erschienen ist und kaum umgesetzt wird) kommt jedoch am Ende: Da steht geschrieben: "For the majority of men, with a low risk of complications, vasectomy is an acceptable and effective method of permanent contraception. For the unfortunate few, however, in whom the operation fails to render them sterile or who have significant postoperative complications, litigation is an increasingly popular method of obtaining compensation and causing considerable distress to the unfortunate doctor concerned."
Man achte darauf, dass der "distress" nicht etwa beim Patienten bedauert wird, der mit den Schmerzen leben muss, sondern sich auf den Arzt bezieht, der verklagt werde könnte, wenn er nur vergessen habe, vorher richtig aufzuklären und vor den Risiken zu warnen! DAS ist die Perversion der Medizin und der Mediziner heutzutage, die direkt aus eine Haltung all der "Brüder Eichmann" kommt, die mit ihrem "Potential Mengele" leben, als wäre es nichts, was es bei einem Psychiater zu behandeln gälte.

Der Anstoss zu diesem BLOG

WIE ALLES BEGANN

Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte...

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