Ich bin ja
Schriftsteller. Und als solcher quellenkritisch – was meint, dass ich nur solche
Studien ernst nehme, die streng wissenschaftliche Kriterien erfüllen. Aber wenn
selbst die einzige bisherige Studie, die von den unvoreingenommenen Ärzten wirklich
ernstgenommen wird (siehe: https://en.wikipedia.org/wiki/Post-vasectomy_pain_syndrome#Incidence),
bis zu fast 15 Prozent vom Postvasektomieschmerzsyndrom Betroffene angibt,
frage ich mich trotzdem, warum man von diesen Männern so wenig hört. Ich habe
mich deswegen bei einigen Urologen umgehört. Obwohl sie nie schriftlich
Auskunft geben, und die meisten gar nicht, hört man von den wenigen anderen
dann dies als Erklärung: Es mögen nach sechs Monaten bis zu 15 Prozent sein, die
dieses Problem haben, aber etwas später sind es nur noch die Hälfte, und von
denen wiederum hilft etwa der Hälfte eine Folgeoperation. Wirklich lebenslang
betroffen sind von diesem Schmerz dann noch etwa drei bis vier Prozent.
Wobei
man sich nochmals fragen muss: Lohnt sich eine Vasektomie, wenn danach drei bis vier
Prozent, also circa jeder neunundzwanzigste Mann, lebenslang Schmerzen haben wird? Denn
treffen kann es jeden.
Psychologisch
betrachtet kommt bei den betroffenen Männern noch dazu, dass man meist aus
Scham nichts sagt oder weil ein Mann unter Schmerzen nicht leiden soll. Weiter
kommt dazu, dass viele Urologen meinen, bei ihnen passiere das den Patienten
selten, weil viele Betroffene mit diesem starken Schmerz sofort den Urologen
wechseln. Schliesslich will man nicht bei dem bleiben, der gesagt hat, solche
Schmerzen gebe es gar nicht.
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