«Bei mir traten nach
der OP (Chefarztbehandlung im Krankenhaus) Schmerzen in der linken
Hodensackseite auf, die bis heute (3/4 Jahr nach dem Eingriff) nicht
verschwunden sind (inzwischen chronisch). Mittlerweile mehrere Arztbesuche, die
Reaktionen gehen in Richtung Schulterzucken. Der Urologe, der die OP
durchgeführt hat, spricht von einer Nervenreizung, ausser Betäubungsspritzen in
den Hodensack fällt ihm momentan nichts Besseres ein, da eine erneute OP das
Ganze noch verschlimmern könnte. Ich war heute beim Chirurgen, der schlug vor,
den Nerv, der zum Hodensack führt, zu kappen (aus Arztbericht: ‹Neurolyse der
N. inguinalis›). Für Verhütung ist das alles ein verdammt hoher Preis, zumal es
ja wesentlich nebenwirkungsärmere Varianten gibt! Ich weiss nicht, wie gross
die Wahrscheinlichkeit ist, mit derartigen Problemen konfrontiert zu werden,
aber alleine schon sich dem Risiko auszusetzen, ist es nicht wert. Wäre ich vor
der OP über derartige Risiken vernünftig aufgeklärt worden, hätte ich den Eingriff
nicht durchführen lassen.
Zur Ergänzung
hier noch ein Auszug aus Wikipedia (Stand 30.06.2008), den ich leider erst nach
dem Eingriff gefunden habe: ‹Vasektomie hat sich in den vergangenen Jahren als
längst nicht so ungefährlich und problemlos herausgestellt, wie sie im
allgemeinen als Verhütungsmittel beworben wird. Bei dem Post-Vasectomy Pain
Syndrom handelt es sich um chronische Schmerzen im Hoden, die bei etwa 5% bis
33% vasektomierter Männer auftritt und durch ein Zusammenwirken von
testikularem Rückdruck, chronischer Entzündung, Fibrose und Nerveinklemmung des
verhärteten Gewebes hervorgerufen wird.›
Vor diesem
Hintergund müsste der Aufklärungbogen, den man vor der OP unterzeichnet,
eigentlich folgenden Satz enthalten: ‹Es besteht die Möglichkeit, dass durch
die Vasektomie starke Schmerzen im Hodensack verursacht werden, die auch
chronisch (= lang andauernd) werden können. Im Falle der Chronifizierung
besteht nach derzeitigem Kenntnisstand keine verlässliche Methode, den Schmerz
wieder zu beseitigen. Sie müssen also damit rechnen, evtl. den Rest Ihres
Lebens mit diesen Schmerzen konfrontiert zu sein.› Ein solcher Satz wäre in
meinen Augen eine dem Risiko entsprechende Aufklärung, die auch vom
medizinischen Laien verstanden werden kann. Mann lässt diesen Eingriff eigentlich
nur machen, da er ihm – meiner Meinung nach zu Unrecht – als völlig problemlos
verkauft wird.» Spezialist
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