Dienstag, 20. Dezember 2022

NEUERE BEHANDLUNGSMETHODEN GEGEN DAS POST-VASEKTOMIE-SCHMERZSYNDROM

Das Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom ist eine Krux: Da wollte man(n) nur eine Vasektomie - und hat die heftigen Schmerzen im Unterleibsbereich jahrelang oder ein Leben lang noch dazu. Denn viele herkömmliche Therapieansätze versagen hier. Meist nutzen nur starke Schmerzmittel etwas, also Opiate.
Doch ab und zu gibt es neue Therapie-Ansätze:

1) Die eine Variante ist eine Gentherapie, mit der US-Forscher Versuchsratten von chronischen Schmerzen befreit haben. Eine einzige Spritze half den Tieren offenbar mehr als drei Monate lang, wie die Mediziner berichten. Sie spritzten die Gene, die eine schmerzstillende Wirkung entfalteten, direkt in den Rückenmarkkanal der Tiere. Wenn sich nun die Sicherheit und Wirksamkeit einer derartigen Behandlung auch beim Menschen erweisen würde, könnten unter anderem unheilbar kranke Krebspatienten davon profitieren, meinen die Autoren. Oder eben auch Männer mit dem PVSS. Vor allem liessen sich mit einer Gentherapie die starken Nebenwirkungen vermeiden, die bei einer üblichen Schmerzbehandlung mit Opiaten häufig auftreten. Siehe hier: https://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/wissenschaft-gentherapie-gegen-chronische-schmerzen/2889838.html
Was es in der Schweiz für viel Geld bereits gibt, ist diese Klinik, die mit Stammzellen arbeitet: https://swissmedica.org/innovative-therapy

2) Eine Variante, die schon hier ist, ist jene, die mit Erschütterungen arbeitet. Man(n) wird an ein Gerät angeschlossen, das die betroffenen Schmerzgebiete lokal mit kleinen Erschütterungen durchdringt. Hier die Ergebnisse einer Studie: "Vibratory treatment is another non-invasive therapeutic modality implemented in non-urological painful conditions such as fibromyalgia, muscle pain and diabetic neuropathy. Mechanical vibratory stimulation is believed to activate mechanoreceptors and competitively inhibit nociceptors in the PNS and CNS. The authors utilised a battery-operated massage ball to apply vibratory stimulation on the external rings of the ipsilateral testes of nine patients. Patients were instructed to use the devise for 20 min per day for 4 weeks. A reduction in the average and maximum daily pain was observed in 78% of patients. A reduction in the frequency of pain was also reported by 56% of patients." Man ist sich also nicht ganz sicher, warum es hilft, aber vielen hat die Methode geholfen. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8451689/)

3) Das TENS-Gerät: In der Schweiz versucht man es bereits öfter mit dem so genannten TENS-Gerät. Dieses Gerät setzt durch zwei Elektroden, die man sich auf die Haut klebt, Stromstösse von einem Punkt zum anderen frei. Diese helfen dabei, den Schmerz zu 'übertönen' und ihn sich so 'abzugewöhnen', wenn man es etwas einfach formulieren möchte. Weiter kann es sein, dass es auch Verkrampfungen löst. Auf jeden Fall wird das Gerät bei vasektomierten Männern mit PVSS angewendet und einige berichten, es habe ihnen geholfen.

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