Weil alles immer ein
wenig ungenau ist, alles bei jeder Studie davon abhängt, wo man welche Komplikationen
einer Operation und starke Schmerzen wie misst, habe ich mich an die
Unterleibsschmerzspezialistin des Universitätsspitals Bern gewandt. Bei ihr landen all
jene Schmerzfälle, die mit dem Unterleib zu tun haben, wenn es nicht noch eine
spezifischere Anlaufstelle gibt.
Von ihr wollte ich nun
wissen, wie viel Prozent der Männer, die sich im Kanton Bern oder in der
Umgebung Bern vasektomieren lassen, in ihrer Sprechstunde wären. Ihre Antwort
ist mehrteilig:
Erstens gäbe es etwa 1
Prozent von solchen Männern, die nach einer Vasektomie neue Schmerzen
entwickelten und mit der Diagnose Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom bei ihr in
Behandlung stünden.
Dann gäbe es noch
mindestens 1 bis 2 Prozent von Männern, die einfach wegen Unterleibsschmerzen
zu ihr geschickt würden, bei denen sich dann aber herausstelle, dass sie vor
Kurzem oder zumindest noch im Zeitraum, der möglich ist, um nach der Vasektomie
ein Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom zu entwickeln (2 bis 3 Jahre), eben eine
Vasektomie hätten durchführen lassen.
Was noch höher sein
müsse, sei die Dunkelziffer. Sie rechne mit nochmals 2 bis 3 Prozent von
Männern, die gar nie zu ihr in die Sprechstunde kämen, weil eine falsche
Diagnose gestellt worden sei, wo man von einer chronischen Epididymitis oder
anderem ausgehe, dabei hätten sie eigentlich einen Vasektomie-Schaden.
Gefragt, eine
endgültige Zahl zu nennen, wie hoch hierzulande die Gruppe der Männer sei, die ein
Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom entwickelten, meinte sie: Circa 5 Prozent der
Männer. Wobei der Schmerz bei einem Teil nach verschiedenen Folgebehandlungen
und/oder Folgeoperationen sich noch legt.
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