Ein Freund von mir in
den USA arbeitet an einer breit angelegten Studie zu Product Placement in
Fernsehsendungen. Dabei hat er auch herausgefunden (in Interviews mit den
Produzenten verifiziert), dass in den USA die Urologischen Gesellschaften in
vielen Fernsehserien durch «Product Placement» (es wird zum Beispiel wie
beiläufig gesagt, dass eine Vasektomie bei A sehr gut gegangen sein und B nun
auch eine wolle etc.) für Vasektomien werben. Eins der bekanntesten Beispiele
ist zum Beispiel «Big Bang Theory». – Nur, falls man sich wundert, warum man in
Fernsehserien so selten etwas Negatives über Vasektomien hört.
Das ist nicht die Seite eines unreflektierten oder religiösen Spinners. Ich weiss, dass die Sterilisation eine der sichersten Verhütungsarten ist und bei ca. 85 bis 90 Prozent der Männer kein langfristiges Problem darstellt. Aber aufgrund der erschreckenden Geschichte eines Freundes, des "MAE" (siehe den allerersten Beitrag vom 03.09.2017), habe ich diesen Blog begonnen. ICH RATE ALLEN MÄNNERN DRINGEND VON EINER UNTERBINDUNG AB, WENN SIE NICHT ÜBER ALLE RISIKEN AUFGEKLÄRT WORDEN SIND.
Sonntag, 27. Januar 2019
Sonntag, 20. Januar 2019
DAS UNDISZIPLINIERTE DENKEN DER ÄRZTE
Es sollte schon lange
ein Klassiker sein: Das vor 100 Jahren erschiene Buch des Psychiaters Eugen
Bleuler (1857–1939) mit dem sprechenden Titel «Das autistisch-undisziplinierte
Denken in der Medizin und seine Überwindung» (1919). Bleuler benennt darin den Hauptfehler
vieler Ärzte: Dass sie viel zu schnell zu einer Diagnose kommen, weil sie gar
nicht richtig auf den Patienten eingehen, ihn viel zu rasch als sowieso
üblichen Fall abtun, weil sie sich kaum einmal ausserhalb ihres Systems bewegen
oder von einem Fall auszugehen bereit sind, der eben nicht in der üblichen Art
und Weise zu lösen wäre. Falls es ›üblich‹ und ›normal‹ überhaupt gibt. – Von
der angestrebten Überwindung sind wir auf jeden Fall noch weit entfernt, gerade,
weil die Ärzte eben nicht selbst starke Individuen sind, die ein Gespür
entwickeln dafür, dass bei jedem einzelnen Fall gewissermassen eine wortwörtliche
Kasuistik vorliegt, zumindest was den Voraufklärungsbedarf, den Umgang mit dem
Fall und mögliche Einschränkungen oder die Nachbetreuung betrifft. Vielmehr können
viele Ärzte nach intensiver Beobachtung (deswegen kann ich auch sagen: Es gibt Ausnahmen, besonders viele in der
Neurologie) und aufgrund ihres Habitus einem
bestimmten Typus zugeordnet werden, der sie kleidet wie eine Uniform, die ich
selbst lieber nicht anziehen möchte.
All dies kommt eben auch zum Tragen, wenn Ärzte ›untersuchen‹ (sie untersuchen eben nicht, sondern sagen meist einfach JA), ob der vor ihnen sitzende Mann ein wirklich geeigneter Kandidat für eine Vasektomie sei. Denn die Fälle der Schmerzpatienten nach einer Vasektomie liesse sich vermutlich senken, wenn man eine wirklich eingehende Vorabklärung durchführen würde.
All dies kommt eben auch zum Tragen, wenn Ärzte ›untersuchen‹ (sie untersuchen eben nicht, sondern sagen meist einfach JA), ob der vor ihnen sitzende Mann ein wirklich geeigneter Kandidat für eine Vasektomie sei. Denn die Fälle der Schmerzpatienten nach einer Vasektomie liesse sich vermutlich senken, wenn man eine wirklich eingehende Vorabklärung durchführen würde.
Dienstag, 15. Januar 2019
«SIEG! GROSSER SIEG!»
Noch im September 2018
hatte die Urologische Klinik am Inselspital Bern das Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom
nicht auf ihrem Aufklärungsbogen, der dem Patienten vor dem Eingriff abgegeben
wird. JETZT, nach erneuter Einsprache von mir, haben sie es drauf!
In aller Deutlichkeit
steht da: «Der Eingriff kann mit folgenden spezifischen
Komplikationen und Konsequenzen verbunden sein:
-
Postvasektomie Schmerzsyndrom
-
Wundheilungsstörung
-
Kurzfristiges Anschwellen im Wundbereich
-
Entzündung von Hoden und Nebenhoden
-
Samengranulome
-
Wiederdurchgängigkeit der Samenleiter
Wie bei jeder Operation
können während des Eingriffs und im weiteren Verlauf auch allgemeine Komplikationen auftreten, wie zum Beispiel: Blutung,
Wundinfektion, Schmerzen, Thrombose, Embolie oder überschiessende
Narbenbildung.» [Hervorhebungen durch das Spital]
Leider steht zwar immer
noch nichts da von den möglichen Zahlen, die selbst vom Inselspital, vor allem
von der Schmerzklinik, nicht bestritten werden: Beim Post-Vasektomie-Syndrom
sind das nämlich im Minimum 2.5 Prozent (also ohne die Dunkelziffer und als
tatsächliche Zahl der Fälle im Kanton Bern). Weiter kann auch die Nebenhodenentzündung
(man beachte, dass da eben NICHT «kurzfristig» o. Ä. steht) chronisch werden
und ein Leben lang Schmerzen verursachen – und zwar mindestens bei einem
weiteren Prozent der Patienten, was auch die Urologen selbst zugeben. Damit bereuen
es mindestens 3.5 Prozent der Männer ganz fest, eine Vasektomie vorgenommen zu
haben. Und das geht nur von diesen beiden Komplikationen aus. Für weitere sehe
man sich die vielen Beiträge dieses Blogs an.
Sonntag, 6. Januar 2019
DER WIEDER ANDERE FALL
Da gibt es die andere
krasse Geschichte eines Schriftstellerkollegen von mir. Er liess auch eine
Vasektomie vornehmen – und auch ihm wurde weisgemacht, das sei eine kleine
Sache, da könne gar nichts Grosses passieren. Er allerdings holte sich bei dem
betreffenden Urologen durch die Operation eine Blutvergiftung und wäre fast
daran verstorben. Als das dann durch war, trat eine Epididymitis auf, die wiederum
mit Antibiotika behandelt wurde, allerdings einem anderen als zuvor bei der
Blutvergiftung. Der Körper reagierte darauf mit einem anaphylaktischen Schock
und der Patient wäre fast verstorben. Alles nur, weil er zu einer Vasektomie
überredet wurde (der betreffende Urologe war – war! – sein Freund).
IMMERHIN
Auch auf der Webseite
dieses Urologen (https://www.vasektomiezentrum-nordwest.de/risiken-und-nebenwirkungen)
wird der Post-Vasektomie-Schmerz verharmlost («… sollten sie keine Schmerzen
verspüren …»; «… ein leichtes Ziehen …»; «… eine Druckschmerzhaftigkeit …»; «in der Regel moderat …» etc.) Aber
immerhin weist er auf eine beträchtliche Anzahl weiterer Komplikationen hin
(falls man das sonst nicht glauben will; aber hier sagt es also ein Urologe
schriftlich): Nachblutungen / Infektionen (die im Falle eines Abszesses zu
einer Nachoperation führen, was immerhin 1
Prozent der Männer durchmacht) / Bindegewebswucherungen (die hat man dann für
immer; da der Arzt beim Abszess «extrem selten» sagt, bei den Wucherungen aber «sehr
gering» darf man annehmen, dass das mehr
als 1 Prozent passiert) / Die
Samenleiterenden können wieder zusammenwachsen (er sagt, es passiere 0,1 Prozent) / unschöne und störende
Narbenwucherungen (und wieder muss man es sich ausdeutschen: «extrem gering»
heisst wohl wie bei den Infektionen, wo auch «extrem» steht: 1 Prozent) / «bloss» (!) erbsengrosse
Verhärtungen im Bereich des Nebenhodens (da auch wieder «sehr» steht, wie bei
den Wucherungen, wird das mehr als 1 Prozent der Vasektomierten betreffen)
/ Ein Hodenverlust (!) ist möglich (hierzu schreibt er keine Zahlen; dürfen wir
annehmen: knapp 1 Prozent?).
Alles zusammen macht
das sicher mehr als 5 Prozent! Und
es fällt auf, dass dabei nur Probleme erwähnt werden, die sichtbar bzw.
ertastbar sind. Die möglichen lebenslangen Schmerzen werden von den Urologen
gerne verleugnet. Ich weise hierzu nochmals auf die weltweit umfassendste medizinische
Studie zum Thema Schmerz nach Vasektomie hin, die von 15 bis 20 Prozent von
Betroffenen Männern spricht, die nach sieben Monaten noch Schmerzen haben (https://vasectomy-information.com/post-vasectomy-pain-syndrome-scientific-review.),
viele davon dann ein Leben lang.
Wenn man also die zugegebenen
über 5 Prozent nimmt plus dann noch die Schmerzstudie betrachtet, muss man(n) einmal mehr schliessen, dass VERMUTLICH EIN FÜNFTEL BIS EIN VIERTEL DER
MÄNNER die Vasektomie aufgrund von Komplikationen bitter bereuen.
Die Urologen sollen
endlich ehrlich sein bei der Voraufklärung!
Samstag, 5. Januar 2019
FRAUEN - UND JETZT MÄNNER
Über die Weihnachtstage war die Meldung in den Zeitungen, dass in Rom
ein männliches Kleinkind nach einer Beschneidung verstorben ist. Einem Mädchen
kann das in der Schweiz offiziell wenigstens nicht mehr passieren. Denn hier
wurde das Beschneidungsverbot für Mädchen vor einiger Zeit gesetzlich
durchgebracht. Dass man dabei die Knaben vergessen hat, passt ein wenig ins
Zeitbild. Heute schaut man den Ärzten, die in den 1970er- und 1980er-Jahren
Hysterektomien viel zu schnell durchführten, weil sich damit Geld verdienen
liess, viel besser auf die Finger. Nun müsste dasselbe auch bei den Urologen
noch getan werden, die die Männer vor einer Vasektomie viel zu wenig vor den
möglichen Folgen warnen, etwa dem Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom,
das bei mindestens 5 Prozent der Männer jahrelang oder gar ein Leben lang
anhält.
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Der Anstoss zu diesem BLOG
WIE ALLES BEGANN
Nein, ich will nicht alles auf die Frauen schieben. Auch die Männer können einmal ihren Teil zur Verhütung beitragen. Und erst recht möchte...
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Beim MAE (siehe allererster Beitrag vom 03.09.2017) ist juristisch immer noch etwas am Laufen, aber man stelle sich schon mal vor: Obwohl d...
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Ein Forum für vasektomiegeschädigte Männer gibt es der Natur der Sache nach auch in Englisch: http://www.postvasectomypain.org .
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Der Urologe, der den MAE (siehe den allerersten Beitrag vom 03.09.2017) fehlerhaft aufgeklärt hat, ist juristisch unter anderem dazu verpfl...
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Es ist wieder mal an der Zeit, weitere Belegwebseiten für die ziemlich häufig auftretenden (mindestens 5 Prozent der vasektomierten Männer ...
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Dass Vasektomie nicht harmlos ist, davon berichten alle anderen Posts in diesem Blog. Dieses Bild hier (siehe unten) belegt aber, dass sie ...
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ACHTUNG , diese EINLADUNG ZUR BEERDIGUNG* ist - gerade in CORONA-Zeiten muss man das ja vielleicht sagen - ERNST (und gleichzeitig: nicht ga...
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Ich weiss, dass man mir hier vorwerfen könnte, ich sei ein wenig extrem. Ich müsse doch verstehen, dass Ärzte teilweise unter Stress litten ...
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Dieser Eintrag ( https://www.postvasectomypain.org/t/misinformation-from-medical-authorities/5167 ) auf dem Post Vasectomy Pain Forum führt...