Freitag, 3. Juli 2020

NICHT ERWIESEN - ABER DOCH REALITÄT

Natürlich kann Wissenschaft eigentlich nur anerkennen und daher dann beschreiben, was erwiesen ist. Aber in der Medizin gälte es vielleicht doch, die Patienten ernster zu nehmen, ihre subjektiven Erfahrungen mit einem bestimmten Leiden. Zum Beispiel beschreiben doch ein nicht kleiner Prozentteil von Männern, die eine Vasektomie vornehmen liessen, über Depressionen. Das könnte von einem tieferen Testosteron-Level kommen. Aber: Klar, die Vasektomie sollte eigentlich keinen Einfluss haben auf die Testosteron-Produktion. Doch erstens gibt es auch da eine beträchtliche Menge von Männern, die halt trotz allen Argumenten kurz nach einer Vasektomie – und auch in ihren Dreissigern – sofort einen tieferen Testosteron-Spiegel haben; und zweitens können Depressionen selbstverständlich daher rühren, dass man(n) nun nicht mehr fruchtbar ist etc. (wobei sich die Männer mal zusammennehmen sollen; die Frauen gehen alle durch diese Gefühle hindurch!). Trotzdem, nicht nur mein bester Freund, der MAE (siehe allererster Beitrag vom 3. September 2017) leidet seit der Vasektomie erstmal unter Depressionen, sondern auch auf dem amerikanischen Forum findet man immer wieder Männer, die das vermelden, etwa dieser Patient: https://www.postvasectomypain.org/t/anxiety-and-depression-2-weeks-after-vasectomy/2428. Und ihm antworten weitere, die auch alle Depressionen seit der Vasektomie kennen, etwa so: «No, you aren’t just sad because you are no longer fertile. No, it’s not in your head. There are physical changes that take place in your body following a vasectomy and medicine doesn’t understand it yet. It could be your hormones. Your numbers aren’t awful but you aren’t exactly thriving either.»

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